Grand Canyon

Angekommen im Nationalpark schlüpfen wir in unsere Wanderschlappen und fahren gleich mit dem Bus der Orange Line zum Ausgangspunkt unseres Wanderwegs: Wir wollen auf dem South Kebab Trail ein Stück in den Canyon hinabsteigen. Angekommen am Trailhead treten wir zum ersten Mal an den Canyonrand! Vor uns tut sich das tiefe Tal des Colorado River auf, der über 1.500m unter uns den Canyongrund bildet. Sehen kann man den Colorado von hier oben nicht, dafür versteckt er sich zu gut in der steilen Schlucht.

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Zum Glück haben wir zuvor in Flagstaff bei JJ’s zwei BLT Sandwiches gekauft, so stärken wir uns zunächst, bevor wir losmarschieren. Dabei blicken wir schon hinunter auf die steilen Serpentinen des Wanderwegs. Sollte diese Passage später, wenn wir wieder hinauf müssen, in der Sonne stehen, dürfte es schweißtreibend werden. Apropos: Hier oben am Canyonrand hat es heute angenehme 22 Grad. Unten am Canyonboden würden uns dann 33 Grad erwarten! Allerdings würde diese Wanderung ganze zwei Tage in Anspruch nehmen. So weit werden wir es nicht kommen lassen.

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Wir machen uns an den Abstieg. Beim Blick zurück sehen wir andere Wanderer die Serpentinen hinaufschnaufen. Wanderungen, bei denen es zuerst runter, und erst danach rauf geht, liiiiebe ich ja. Geht hier aber halt nicht anders.

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Runter geht’s jedenfalls ganz prächtig, wir verstehen gar nicht, warum die alle so schwitzen, die uns da entgegenkommen. Der Canyon kommt beim Abstieg langsam immer näher, der Weg scheint gar ins Nichts zu führen.

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Wir erreichen einen kleinen Kamm, von dem aus sich ein Blick noch weiter in den Canyon hinein eröffnet. Nicht ganz zufällig trägt er den Namen: Oooh Aah Point.

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Wir machen Ooh. Wir machen Aah. Wir machen Fotos. Und Luftsprünge.

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Schnell beschließen wir, noch eine Etage tiefer zu steigen, bis zur Muli-Haltestelle am Cedar Point. Der Weg wird nämlich auch von Lasteselkarawanen (schönes Wort) verwendet, die Material zur im Tal gelegenen Phantom Ranch transportieren, und sich unterwegs auf dem Wanderweg erleichtern. Die Maultiere sind aber heute wohl schon durch, uns begegnen nur ihre Hinterlassenschaften.

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Unten am Cedar Point ist der Blick in den Canyon noch atemberaubender. Die Sonne steht langsam schon etwas tiefer und wirft ein schönes warmes Licht ins Tal. Thomas will nun wissen, wo die Haltestelle der Orange Line sei, die uns wieder zurück zum Parkplatz bringt. Etwas ungläubig schaut er mich an, als ich ihm eröffne, dass wir die 340 Höhenmeter nun in der stechenden Sonne zu Fuß wieder hinaufmüssen.

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Der Rückweg kostet ein paar Schweißperlen, liegt aber nach sportlichen 45 Minuten wieder hinter uns. Geschafft!

Wir laufen noch zum Mather Point, wo sich schon viele Sonnenuntergangsanbeter versammelt haben um den Sonnenuntergang anzubeten. Und um ihn zu fotografieren. Es herrscht ein fröhliches Ich-fotografiere-Dich-und-Du-fotografierst mich. Die Schatten der Fotojäger am Aussichtspunkt erinnern dabei an prähistorische Petroglyphen.

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Die Sonne gibt nochmal alles und taucht den Canyon in rotgelbes Licht.

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Es ist ein schöner Abschluss eines langen Tages. Wir beschließen, dass wir zur Belohnung nun endlich ein Steak verdient haben. Gute Nacht, Grand Canyon!

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