Auf dem steilsten Wanderweg im ganzen Westen

Ladys and Gentlemen: Heute durchfahren wir den …

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Genau: den Cottonwood Canyon! Ein paar Lockerungssprünge, bevor wir auf 40 Meilen keinen Asphalt mehr sehen werden.

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Die Longhorns gucken etwas überrascht, uns hier zu sehen.

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Langsam schraubt sich die Straße durch die „Grand Staircase“ – so heißt das National Monument in dem wir uns hier bewegen – hinauf.

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Wir haben uns einen echten Geheimtipp rausgesucht. In keinem Wanderführer beschrieben, auf keiner Karte verzeichnet. Auf Nachfrage hat uns der Ranger den Ausgangspunkt in eine Karte eingezeichnet. Am Beginn der Straße haben wir den Kilometerzähler am Tacho auf Null gesetzt, bei exakt 14,1 Meilen halten wir an. Hier weist ein kleines Steinmännchen den Weg: Wir wollen den Yellow Rock besteigen!

Geheim ist dennoch relativ. Aus den Büschen tritt abrupt ein Ehepaar hervor, die offenbar gerade vom Yellow Rock zurückkommen. Natürlich Deutsche. Wir sind neugierig: Wo geht der Weg genau lang? Wie schwierig wird es? Lohnt es sich? Die beiden sind recht nett und (vor allem sie) auch sehr gesprächig. Aus der Ecke Stuttgart kommen sie und reisen nun seit 17 Jahren wieder und wieder durch die nordamerikanischen Wüsten. Wir haben sie nicht nach ihrem Namen gefragt, aber nennen wir die nette Stuttgarterin hier einfach mal Ursula. Ursula sieht uns kritisch an: Sind wir echte Wanderer? Wissen wir worauf wir uns hier einlassen? Der Weg sei gut zu finden. Größtenteils zumindest. Manchmal müsse man genau hinsehen. Auf Steinmännchen achten. Teilweise ist es gar kein Weg. Gutes Schuhwerk. Aufpassen. Rutschig. Steil. Nein: Der steilste Wanderweg im ganzen Westen!

Wir schlucken.

Er muntert uns auf: Es wäre eben ein Abenteuer. Ja, dann lass mal kommen, das Abenteuer. Wir tauschen noch ein paar Nettigkeiten aus, packen unsere Brotzeit und alle Wasserreserven ein, und marschieren mit einem flauen Gefühl im Magen los.

Als Erstes gilt es den Paria River zu überqueren. Ein Leichtes.

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Steinmännchen und vereinzelten Fußspuren folgen wir nun langsam bergauf. Indian Paintbrush weist uns den Weg.

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Echsen lauern uns auf.

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Freundliche Helfer haben den Weg markiert.

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Ein schmaler Pfad führt über eine Flanke bergauf. Beim Runtergehen werden wir hier etwas Acht geben müssen. In der Mittagssonne ist der relativ steile Anstieg anstrengend, aber was wartet nach diesem Hang noch auf uns? Der steilste Wanderweg im ganzen Westen? Oh je, was mag noch kommen?

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Gaaar nix kommt mehr. Wir sind schon da. Er steht schon vor uns: Der Yellow Rock.

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Zwei Wanderer kommen uns noch entgegen, ansonsten sind wir ganz allein, als wir unser Picknick auspacken.

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Wir haben den steilsten Wanderweg im ganzen Westen bezwungen. Danke nochmal Ursula, dass wir dabei die Hosen halb voll hatten. Ohne Grund.

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Wir laufen noch etwas auf dem Yellow Rock umher, machen viele Fotos und beginnen den Abstieg. Die Kunst ist, sich zu merken, wo man genau hergekommen ist, dann findet man auch den Weg hinunter ganz leicht. Und auch der Steilhang war kein Problem, wenn man etwas aufpasst.

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Zurück am Auto verleihen wir uns nochmals gegenseitig die Steilster-Weg-im-ganzen-Westen-Medaille und setzen nun unsere Fahrt entlang der Cottonwood Canyon Road fort.

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Den Grosvenor Arch nehmen wir auch noch mit.

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Dann haben wir das Gröbste auch schon hinter uns.

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Noch eine kleine Furt gilt es zu überwinden, und schon haben wir wieder Asphalt unter den Rädern.

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Ein Abenteuer war es allemal!

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