Canyon de Chelly

Rummel am Morgen: In unserem Hotel ist gestern Abend noch eine Busgruppe angekommen. Heute morgen strömen alle gleichzeitig zum Frühstück, natürlich zeitgleich mit uns. Zwei ältere Damen teilen sich den Tisch mit uns, da sonst keine Sitzplätze mehr zu finden sind. Das übliche Frage-Antwort-Spiel: Wo kommt Ihr her? Wo wart Ihr gestern? Wo geht es morgen hin? Die Damen vom Kirchenchor aus Georgia machen eine Rundreise: 16 Staaten in 12 Tagen. Und wir? Drei Staaten in drei Wochen. Und wir haben so schon das Gefühl, an vielen Orten locker eine Woche verbringen zu können… Nun gut. Sicher ist die Reise der Damen eine Unternehmung, die sie nur einmal im Leben machen können. Immerhin!

Bei frischen sechs Grad am Morgen brechen wir auf in Richtung Süden, dahin, wo keine Wolken mehr sind.

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Der Ort Shiprock trägt seinen Namen nach dem weithin sichtbaren Fels. Wir fahren etwa eine Stunde von der ersten Sichtung des Shiprock, bis zum letzen Blick auf ihn, von einer Passhöhe.

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Auf kurviger Straße überwinden wir einen kleinen Gebirgszug. Auf der gegenüberliegenden Seite erwarten uns orangerote Felsen.

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Noch ein trockenes Tal ist zu durchfahren, dann erreichen wir den Nordrand des Canyon de Chelly.

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Knapp hundertfünfzig Meter fallen die Felswände zum Canyongrund ab. Unten im Canyon bewirtschaften Indianer den fruchtbaren Boden. Aus der Tiefe hören wir Stimmen, von Menschen, Ziegen und Rindern.

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Es klingt tatsächlich nach einer guten Idee, nichts in den Abgrund zu werfen, wenn unten Leute sind. Eine unfassbar dumme, der Schriftsprache offenbar nicht mächtige Familie, die sich mit dem Denken wohl ebenso schwertut, treffen wir am nächsten Aussichtspunkt: Die Kinder werfen fröhlich Steine in Richtung Wanderweg hinunter. Die Eltern sehen zu. Und selbstverständlich haben die Kinder auch Spielzeugpistolen dabei, um in der Stille etwas rumzuballern. Hoffentlich sehen wir die so bald nicht wieder. Ein Teil des Canyons heißt ja Canyon de los Muertes, wegen eines schrecklichen Massakers an den dorthin geflüchteten Indianern – aber vielleicht wäre das das geeignete Reiseziel für diese Idioten. Na gut. Nicht aufregen…

Lieber den Blick auf die hunderte Jahre alten Ruinen am Canyonboden genießen. Links unten steht ein Auto: In den Canyon hinein darf man aber nur mit einem indianischen Führer, entweder zu Pferd oder auf der Ladefläche eines Trucks. Das ersparen wir uns lieber, denn es gibt eine Ausnahme: An einer Stelle geht ein Nationalpark-Wanderweg hinunter, den man auch ohne Guide gehen darf. Das machen wir!

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Suchbild: Wo ist das rote Auto? (Auch toll: Die Zeichnung, die das Wasser auf der Felswand hinterlassen hat, wie Pferdeschweife!)

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Blick vom Ausgangspunkt unserer Wanderung:

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Der Abstieg durch den roten Fels ist klasse! Die Luft ist knapp 20 Grad warm, aber in der Sonne wird man gegrillt. Bin schon gespannt auf den Aufstieg, wenn wir nachher wieder alles hoch müssen…

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Fast unten! Stahlblauer Himmel…

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Am Canyongrund überqueren wir den Wash, also den trockenen Flusslauf.

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Am Ziel! Unten im Fels erreichen wir die alten Siedlungsruinen.

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Relaxen im Schatten.

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Man ist aber auch nie lang allein.

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Im Aufwind der senkrechten Felswand drehen Vögel ihre Runden.

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Gut getarnter Wegposten.

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Geschafft! Wir sind wieder oben!

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Jetzt noch ein Abstecher zum Spider Rock. Auf dem Spider Rock lebt der Legende nach die Spider Woman. Die Spinnenfrau wird von den Indianern verehrt, denn sie hat ihnen das Spinnen beigebracht.

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Nach all der Sonne und der schweißtreibenden Wanderung werden wir heute ausgezeichnet schlafen…

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