Von Phoenix zum Grand Canyon

Ein bisschen mache ich es zur Tradition, eine neue Reise genau dort zu beginnen, wo ich die letzte beendet habe. Nach weicher Landung in Phoenix und Übernahme unseres Jeeps steuern wir erstmal die einzige Filiale von Rudy’s BBQ in Arizona an! Wir geben uns als „First Timer“ aus, fressen uns erstmal durch ein paar Samples und lassen uns dann ein Pfund Brisket schmecken. Das Pfund natürlich ganz wie in der Metzgerei zuhause etwas über 600g schwer: Derf’s a bisserl mehr sein? Na gut…

Ausgeschlafen und frisch geduscht geht die Fresserei dann am nächsten Morgen gleich weiter: Wir lassen uns erstmal ein amerikanisches Frühstück munden. Thomas lässt sich ein Omelett braten, ich halte mich an die Pancakes. So kann der Tag beginnen. In Phoenix wird es heute sicher über 30 Grad heiß, aber am Morgen lässt es sich draußen gut aushalten. Wir fahren Richtung Norden und klettern höhenmäßig immer weiter hinauf, letztlich liegt der Südrand unseres Etappenziels – dem Grand Canyon – rund 2.200m hoch.

Vorbei an unzähligen riesigen Kakteen (Saguaros) fahren wir hinauf Richtung Flagstaff und machen unterwegs kurz halt für einen schönen Spaziergang zu Montezuma’s Castle. Hier haben sich die Ureinwohner Ihre Häuser schön geschützt in eine Felswand gebaut.

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Etwas weiter in Flagstaff, einer kleinen Studentenstadt, gönnen wir uns den ersten Kaffee. Es sei zu erwähnen, dass Thomas trotz intensiven Studiums der Bedienungsanleitung seiner neuen Uhr heute morgen eine Stunde zu früh aufgestanden ist (5 Uhr statt 6 Uhr) und der Cappuccino nun gerade recht kommt. Durch Flagstaff führt die Historic Route 66, gleich parallel verläuft die Strecke des Santa Fe Express, der – gezogen von drei Lokomotiven und geschoben von einer weiteren – ganz schön Länge aufs Gleis bringt.

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Die Biker auf der 66 sind so früh noch nicht wach, also bleibt uns nur das Schild zu fotografieren.

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In Flagstaff ist es nicht annähernd so heiß, wie im zwei Stunden entfernten Phoenix, hier hält der Frühling gerade erst Einzug, und am Hausberg oben liegt noch Schnee. Wir fahren weiter mit Kurs Grand Canyon.

Selbst das Jabba-Dabba-Doo-Land lassen wir links liegen. Wir haben ja noch was vor, heute.

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Grand Canyon

Angekommen im Nationalpark schlüpfen wir in unsere Wanderschlappen und fahren gleich mit dem Bus der Orange Line zum Ausgangspunkt unseres Wanderwegs: Wir wollen auf dem South Kebab Trail ein Stück in den Canyon hinabsteigen. Angekommen am Trailhead treten wir zum ersten Mal an den Canyonrand! Vor uns tut sich das tiefe Tal des Colorado River auf, der über 1.500m unter uns den Canyongrund bildet. Sehen kann man den Colorado von hier oben nicht, dafür versteckt er sich zu gut in der steilen Schlucht.

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Zum Glück haben wir zuvor in Flagstaff bei JJ’s zwei BLT Sandwiches gekauft, so stärken wir uns zunächst, bevor wir losmarschieren. Dabei blicken wir schon hinunter auf die steilen Serpentinen des Wanderwegs. Sollte diese Passage später, wenn wir wieder hinauf müssen, in der Sonne stehen, dürfte es schweißtreibend werden. Apropos: Hier oben am Canyonrand hat es heute angenehme 22 Grad. Unten am Canyonboden würden uns dann 33 Grad erwarten! Allerdings würde diese Wanderung ganze zwei Tage in Anspruch nehmen. So weit werden wir es nicht kommen lassen.

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Wir machen uns an den Abstieg. Beim Blick zurück sehen wir andere Wanderer die Serpentinen hinaufschnaufen. Wanderungen, bei denen es zuerst runter, und erst danach rauf geht, liiiiebe ich ja. Geht hier aber halt nicht anders.

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Runter geht’s jedenfalls ganz prächtig, wir verstehen gar nicht, warum die alle so schwitzen, die uns da entgegenkommen. Der Canyon kommt beim Abstieg langsam immer näher, der Weg scheint gar ins Nichts zu führen.

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Wir erreichen einen kleinen Kamm, von dem aus sich ein Blick noch weiter in den Canyon hinein eröffnet. Nicht ganz zufällig trägt er den Namen: Oooh Aah Point.

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Wir machen Ooh. Wir machen Aah. Wir machen Fotos. Und Luftsprünge.

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Schnell beschließen wir, noch eine Etage tiefer zu steigen, bis zur Muli-Haltestelle am Cedar Point. Der Weg wird nämlich auch von Lasteselkarawanen (schönes Wort) verwendet, die Material zur im Tal gelegenen Phantom Ranch transportieren, und sich unterwegs auf dem Wanderweg erleichtern. Die Maultiere sind aber heute wohl schon durch, uns begegnen nur ihre Hinterlassenschaften.

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Unten am Cedar Point ist der Blick in den Canyon noch atemberaubender. Die Sonne steht langsam schon etwas tiefer und wirft ein schönes warmes Licht ins Tal. Thomas will nun wissen, wo die Haltestelle der Orange Line sei, die uns wieder zurück zum Parkplatz bringt. Etwas ungläubig schaut er mich an, als ich ihm eröffne, dass wir die 340 Höhenmeter nun in der stechenden Sonne zu Fuß wieder hinaufmüssen.

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Der Rückweg kostet ein paar Schweißperlen, liegt aber nach sportlichen 45 Minuten wieder hinter uns. Geschafft!

Wir laufen noch zum Mather Point, wo sich schon viele Sonnenuntergangsanbeter versammelt haben um den Sonnenuntergang anzubeten. Und um ihn zu fotografieren. Es herrscht ein fröhliches Ich-fotografiere-Dich-und-Du-fotografierst mich. Die Schatten der Fotojäger am Aussichtspunkt erinnern dabei an prähistorische Petroglyphen.

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Die Sonne gibt nochmal alles und taucht den Canyon in rotgelbes Licht.

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Es ist ein schöner Abschluss eines langen Tages. Wir beschließen, dass wir zur Belohnung nun endlich ein Steak verdient haben. Gute Nacht, Grand Canyon!

Im Antelope Canyon

Nach einer jet lag bedingt etwas zu kurzen Nacht am Grand Canyon brechen wir heute zeitig auf. Wir frühstücken mäßig, dafür teuer in der Canyon-Kantine, statten noch einigen Aussichtspunkten kurze Besuche ab. Am Grand View sind wir so früh noch die einzigen am Parkplatz, wir verabschieden uns leise vom Blick in den Canyon – hier sehen wir auch zum ersten Mal hinab zum Colorado (auch wenn der noch einen 21km langen Marsch entfernt wäre).

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Wir genießen die totale Stille. Die aber dann doch nicht lange währen soll – es treten auf: Ein frisch verlobtes Paar in Anzug und Kleidchen mit Fotograf. Die müssen nun unbedingt auf den Felsen raufklettern, von dem aus wir gerade die Aussicht genießen. Dort werden dann schnell die Turnschuhe gegen 15cm hohe High Heels getauscht, es klickt ein paar Mal der Auslöser, und mit den Worten „up to the next location“ sind sie auch schon wieder weg. Wir bleiben verdutzt zurück, verabschieden uns nun endgültig vom Grand Canyon, und fahren weiter Richtung Norden, nach Page.

Nach zweistündiger Fahrt durch die Wüste steuern wir zuerst den Lower Antilope Canyon an. Die beiden Antilope Canyons sind sogenannte Slot Canyons, also Schlitze im Sandstein, die das Wasser hier hineingewaschen hat. Die Canyons sind Teil des Reservats der Navajo-Indianer. Wir entrichten zunächst die obligatorische Eintrittsgebühr ins Indianerland und melden uns dann für die nächste Tour in den Canyon, die zu unserem Glück schon gleich nach wenigen Minuten losgeht. Unser Guide ist ein Teenager namens Shay (Schreibweise geraten). Shay ist Navajo, hat eine müdes Stimmchen und heute noch nicht zu Mittag gegessen. Etwas unmotiviert führt sie uns zum unteren Canyon-Ausgang, wo wir erstmal fünf Stockwerke auf Stahltreppen hinabsteigen, bis wir den Canyon-Boden erreichen.

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Unten angelangt bricht in unserer kleinen, großteils europäischen Gruppe ehrfurchtvolles Schweigen aus, die Farben und Formen des Sandsteins sind einfach zu überwältigend.

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Der Weg durch den Canyon schlängelt sich wieder und wieder durch die Sandsteinwände, oft kommt man nur durch, wenn man einen Fuß vor den anderen setzt.

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Jetzt, um Mittag, ist der Sonneneinfall besonders schön.

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Shay merkt an, dass wir die leiseste Gruppe sind, die sie je durch den Canyon geführt hat (stimmt, keine Italiener dabei und die einzigen Amis hinken immer etwas hinterher, da sie sich in jeder Kurve in einer anderen Pose fotografieren müssen) und zeigt uns nacheinander was man mit viiiiel Fantasie in den Felsnasen erkennen könnte. Vom Piraten bis zur gesammelten Tierwelt ist so ziemlich alles dabei. Hier die Meerjungfrau mit wallendem Haar:

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Thomas kommt seiner Pflicht als Familien- und Portraitfotograf nach.

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Der Canyon wird immer enger und über weitere Stiege und Leitern steigen wir langsam nach oben.

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Shay wartet auf Nachzügler, während wir dem Naturwunder schon wieder entstiegen sind.

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Durch einen engen, kleinen Schlitz entsteigen wir dem Canyon. Von oben ist ihm die Schönheit nicht anzusehen.

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Nach einem kurzen Snack entscheiden wir, uns auch den Upper Antilope Canyon noch anzusehen. Den Eintritt ins Indianerland haben wir ja schon gezahlt, also lösen wir erneut ein Ticket für eine Tour, denn zum Upper Canyon muss man erstmal 10 Minuten durch den sandigen Wash hinauffahren, der die beiden Canyons verbindet. Der Wash füllt sich nach Unwettern mit Wasser und wird zu einem Strom, der dann durch die Slot Canyons schießt und dort neue schöne Formen im Sandstein hinterlässt. Auf der Ladefläche des Pickups werden wir auf dem Weg hinauf recht durchgeschüttelt, aber der Fahrtwind kommt uns recht gelegen.

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Der Upper Canyon ist ganz anders als der Lower Canyon: tiefer und breiter. Unsere Gruppe mit nur sechs Personen wurde gefahren und wird geführt von Jake. Jake hat offenbar schon zu Mittag gegessen und ist weit besser gelaunt als Shay. Wir betreten den Canyon durch dessen Ausgang, hier schießt bei Flash Floods das Wasser mit bis zu 55 mph (90 kmh!) heraus, der Slot Canyon wirkt wie eine Düse im Wasserstrom. Hier geht Jake mit Thomas in den Canyon:

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Jake erzählt uns spannende Geschichten von vergangenen Fluten, bei denen er es schwer hatte, die schon bis zur Hüfte im Wasser stehenden Fotografen vom weiteren Fotografieren ab- und aus dem Canyon rauszubringen.

Jakes Großvater gehört eines der wenigen (Familien-)Unternehmen, die hier im Canyon Touren anbieten dürfen. Während Jakes Jugend hatte sich noch niemand für den Canyon interessiert, die Kids haben hier höchstens mal eine Party gefeiert, oder ein Feuer gemacht. Dann ging der Run auf den Canyon los, den man durch stetiges Hochsetzen der Preise etwas im Rahmen halten wollte. Dennoch kommen fortwährend mehr Besucher in den Canyon – so wirft dieser am Tag (!) bis zu 80.000$ ab. Trotzdem studiert Jake, und auch seine Brüder und Halbbrüder, die mit anderen Gruppen im Canyon unterwegs sind. Was von heute auf morgen kommt, kann genauso schnell auch wieder gehen. Der Großvater scheint ein kluger Kerl zu sein.

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Noch fällt etwas Sonne bis zum Canyonboden, doch die Sonne hat sich draußen bald hinter Wolken verkrochen, sodass es im Upper Canyon schon recht dunkel sein kann. Dies bekomme ich schmerzlich zu spüren: Mit voller Wucht laufe ich gegen eine Felsnase und ziehe mir ein stattliches Hörnchen zu.

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Trotz dröhnendem Schädel gebe ich alles und dokumentiere, wie Thomas wie im Feenland einen Sand-Wasserfall streichelt, den Jake durch Hochwerfen von Sand für uns herstellt.

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Zuletzt macht unser Guide noch ein Foto von allen in unserer Gruppe und fährt uns wild schaukelnd zurück zum Parkplatz.

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Zum Abschluss eines schönen Tages besuchen wir noch den Colorado River am Horseshoe Bend …

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… suchen uns den Mexikaner mit dem buntesten Mobiliar aus …

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… und essen Fajitas bis zum Umfallen.

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Auf dem steilsten Wanderweg im ganzen Westen

Ladys and Gentlemen: Heute durchfahren wir den …

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Genau: den Cottonwood Canyon! Ein paar Lockerungssprünge, bevor wir auf 40 Meilen keinen Asphalt mehr sehen werden.

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Die Longhorns gucken etwas überrascht, uns hier zu sehen.

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Langsam schraubt sich die Straße durch die „Grand Staircase“ – so heißt das National Monument in dem wir uns hier bewegen – hinauf.

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Wir haben uns einen echten Geheimtipp rausgesucht. In keinem Wanderführer beschrieben, auf keiner Karte verzeichnet. Auf Nachfrage hat uns der Ranger den Ausgangspunkt in eine Karte eingezeichnet. Am Beginn der Straße haben wir den Kilometerzähler am Tacho auf Null gesetzt, bei exakt 14,1 Meilen halten wir an. Hier weist ein kleines Steinmännchen den Weg: Wir wollen den Yellow Rock besteigen!

Geheim ist dennoch relativ. Aus den Büschen tritt abrupt ein Ehepaar hervor, die offenbar gerade vom Yellow Rock zurückkommen. Natürlich Deutsche. Wir sind neugierig: Wo geht der Weg genau lang? Wie schwierig wird es? Lohnt es sich? Die beiden sind recht nett und (vor allem sie) auch sehr gesprächig. Aus der Ecke Stuttgart kommen sie und reisen nun seit 17 Jahren wieder und wieder durch die nordamerikanischen Wüsten. Wir haben sie nicht nach ihrem Namen gefragt, aber nennen wir die nette Stuttgarterin hier einfach mal Ursula. Ursula sieht uns kritisch an: Sind wir echte Wanderer? Wissen wir worauf wir uns hier einlassen? Der Weg sei gut zu finden. Größtenteils zumindest. Manchmal müsse man genau hinsehen. Auf Steinmännchen achten. Teilweise ist es gar kein Weg. Gutes Schuhwerk. Aufpassen. Rutschig. Steil. Nein: Der steilste Wanderweg im ganzen Westen!

Wir schlucken.

Er muntert uns auf: Es wäre eben ein Abenteuer. Ja, dann lass mal kommen, das Abenteuer. Wir tauschen noch ein paar Nettigkeiten aus, packen unsere Brotzeit und alle Wasserreserven ein, und marschieren mit einem flauen Gefühl im Magen los.

Als Erstes gilt es den Paria River zu überqueren. Ein Leichtes.

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Steinmännchen und vereinzelten Fußspuren folgen wir nun langsam bergauf. Indian Paintbrush weist uns den Weg.

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Echsen lauern uns auf.

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Freundliche Helfer haben den Weg markiert.

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Ein schmaler Pfad führt über eine Flanke bergauf. Beim Runtergehen werden wir hier etwas Acht geben müssen. In der Mittagssonne ist der relativ steile Anstieg anstrengend, aber was wartet nach diesem Hang noch auf uns? Der steilste Wanderweg im ganzen Westen? Oh je, was mag noch kommen?

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Gaaar nix kommt mehr. Wir sind schon da. Er steht schon vor uns: Der Yellow Rock.

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Zwei Wanderer kommen uns noch entgegen, ansonsten sind wir ganz allein, als wir unser Picknick auspacken.

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Wir haben den steilsten Wanderweg im ganzen Westen bezwungen. Danke nochmal Ursula, dass wir dabei die Hosen halb voll hatten. Ohne Grund.

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Wir laufen noch etwas auf dem Yellow Rock umher, machen viele Fotos und beginnen den Abstieg. Die Kunst ist, sich zu merken, wo man genau hergekommen ist, dann findet man auch den Weg hinunter ganz leicht. Und auch der Steilhang war kein Problem, wenn man etwas aufpasst.

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Zurück am Auto verleihen wir uns nochmals gegenseitig die Steilster-Weg-im-ganzen-Westen-Medaille und setzen nun unsere Fahrt entlang der Cottonwood Canyon Road fort.

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Den Grosvenor Arch nehmen wir auch noch mit.

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Dann haben wir das Gröbste auch schon hinter uns.

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Noch eine kleine Furt gilt es zu überwinden, und schon haben wir wieder Asphalt unter den Rädern.

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Ein Abenteuer war es allemal!

Am und im Bryce Canyon

Wir erreichen den Bryce Canyon am frühen Nachmittag. Leider haben wir heute eine Stunde verloren – wir sind jetzt in Utah, hier gilt im Gegensatz zu Arizona die Sommerzeit.

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Zunächst fahren wir den Inspiration Point an, genauer gesagt den Parkplatz am Inspiration Point. Zum Inspiration Point – so erweist es sich – sind noch einige Höhenmeter zu erklimmen, was nach der Tour auf den Yellow Rock dann doch in den Oberschenkeln zu spüren ist.

Aber schon der erste Blick in das „Amphitheater“ ist überwältigend. Rote Felsnadeln wohin man schaut.

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Oben am Inspiration Point angekommen hat man einen noch besseren Überblick.

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Man hätte den Inspiration Point auch Ooh Aah Point nennen können…

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Es wird jetzt aber langsam ganz schön frisch hier oben, letztlich sind wir auf fast 2.600m Höhe!

Das wird uns auch am nächsten Morgen klar. Denn über Nacht hat es geregnet, und die noch höher gelegenen Berge sind frisch verschneit! Beim Aufstehen ist nur ein kleines Wolkenloch im Himmel zu sehen, aber bald klart es auf. So können wir am letzten Vormittag unserer kleinen Rundreise noch eine schöne Wanderung in den Bryce Canyon hinein machen. Thomas hat uns dazu die – laut Infoblatt – schönste 3-Meilen-Runde Nordamerikas ausgesucht. Die Sonne bleibt uns dabei während des ganzen Weges treu.

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Zuerst stiegen wir gemütlich durch die rot-orange Märchenlandschaft hinab.

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Waren wir zuerst noch auf Höhe der Felsspitzen unterwegs, blicken wir schon bald an ihnen hinauf.

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Flußüberquerungen meistern wir routiniert.

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Bestimmt zwei Stunden wandern wir durch die schöne Landschaft. Die Sonne wärmt, gleichzeitig fallen gegen Ende unserer Runde dazu sogar ein paar Schneeflocken. Bei Thors Hammer steigen wir in vielen Serpentinen wieder hinauf zum Rand des Canyons. Lustigerweise treffen wir beim Aufstieg ein Paar aus Deutschland wieder, mit denen wir vorgestern durch den Lower Antilope Canyon gelaufen sind. Ein ausführlicher Ratsch gibt uns Zeit zum Luft holen, dann sind – nun letztmalig – unsere Oberschenkel gefragt.

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Vom Sunset Point aus genießen wir noch einen letzten Blick über das Naturwunder; im Hintergrund sind die verschneiten Berge erkennbar.

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Wir prägen uns diese Bilder ein und starten letztendlich in Richtung Las Vegas. Die von Westen mit hoher Geschwindigkeit heranziehenden Wolken bringen nochmals einige Schneeschauer mit. Wenige Stunden später und 2.000 Höhenmeter tiefer, ist der Himmel wieder wolkenlos und das Thermometer zeigt über 25 Grad. Wir tauchen wieder in die Zivilisation ein. Aber schön war’s.