Santa Monica

Heute Abend geht es heim, hm. Ich schlafe endlich mal einen Morgen aus und frühstücke nochmal quer durchs Buffet: Eier, Speck, Pancakes, Waffel mit Erdbeeren. Das dürfte bis abends vorhalten.

Gestärkt für den Tag mache ich mich auf den Weg nach Santa Monica. An einem Sonntag haben diese Idee noch andere, kurz nach mir sind die meisten Parkhäuser auch schon voll.

Auf der 3rd Street Promenade, die ganz den Fußgängern vorbehalten ist, ist schon eine Menge los. Die Straßenkünstler scheinen auch immer jünger zu werden, ganz vorne tritt eine Band auf, deren Leadsänger vielleicht vierzehn ist, Zahnspange trägt, und seine beiden Bandmitglieder als seine Schwestern vorstellt. Die Drei können eine Menge – außer singen. Naja, ich tue ihnen etwas unrecht, aber die Show ist 1A und auf der Lautsprecherbox sitzt im Schatten der Herr Papa und verfolgt stolz, wie die Kids die Fußgängerzone rocken. Wenige Schritte weiter spult ebenfalls ein Youngster sein Entertainmentprogramm ab, er arbeitet mit dem Jojo. Normalerweise würde ich sagen, da muss man mindestens 15 Jahre nichts anderes getan haben, um das so zu beherrschen. Aber der Bursche dürfte noch keine 14 sein. Auch hier sehe ich die Eltern stolz am Straßenrand zusehen.

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Ich marschiere weiter in Richtung Strand. Der Santa Monica Pier ist ein auf Holzbohlen aufgebauter kompletter Vergnügungspark, der heute vollkommen aus den Nähten platzt. An jeder Ecke wird gesungen, getanzt oder anderweitig gestraßenkünstlert. Ich bin schon einige Dollarnoten los geworden, bis ich mir ein Plätzchen ganz vorn am Pier in der Sonne suche. Ich reflektiere noch einmal kurz, was ich heute morgen vom Wetter in der Heimat gehört habe, und beschließe heute unbedingt noch so viel Sonne zu tanken, wie irgendmöglich. Der Kerl im gelben T-Shirt singt ganz nett, von Beatles bis Coldplay, ich döse fast ein wenig weg. Die Luft ist angenehm heute, nicht wirklich heiß, aber die Sonne brennt schon ganz schön. Die Holzstufen haben sich auch schon mit Wärme aufgeladen, ich beschließe noch ein, zwei Lieder sitzen zu bleiben. Draußen wird gesegelt, die Wellen brechen leise. Jetzt spielt er auch noch Hotel California; ich muss hier weg. Sonst bleib ich noch für immer…

 

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Am Ende des Piers haben die Cops eines ihrer Dienstfahrzeuge geparkt, wahrscheinlich um alle Kollegen vom Lande richtig neidisch zu machen. Kaum ein Besucher lässt diese Fotogelegenheit aus. Dass die Karre nicht nur Dekoration ist, sehe ich später, als die Cops plötzlich zum Einsatz auf der Mitte des Kais ausrücken und dort auch mit Hilfe einer weiteren Streife vom Festland vor begeistertem Publikum einen Übeltäter in Handschellen legen. Action pur. Danach werden noch ausgiebig Zeugen vernommen, aber ob man dafür zu Acht anrücken musste? Die Hälfte der Officers hält Kaffeebecher in der Hand – ich denke, die fanden einfach den Einsatzort klasse. Dumm nur für den Bösewicht, der die ganze Zeit im vergitterten Fond des Steifenwagens verbringt, und sicher noch nie so häufig fotografiert wurde wie heute. Naja, oder vielleicht doch.

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