Kanada 2014

Meinen Bericht unseres Kanada-Trips könnt ihr hier lückenlos und chronologisch nachlesen: Canada 2014 – Die ganze Reise

Das waren die Etappen:

Vancouver
Granville Island Market
Bloedel
Der Sonne entgegen
Harrison Hot Springs
Flussaufwärts
Regen, Wald und Eisenbahn
Um den Emerald Lake
Oh September!
Zum Tea House am Lake Agnes
Six Glaciers und Ten Peaks
Auf dem Icefields Parkway nach Norden
Wildlife
Auf dem Icefields Parkway nach Süden
Banff
Durch den Johnston Canyon zu den Ink Pots

Durch den Johnston Canyon zu den Ink Pots

Wir brechen auf zu unserer letzten größeren Wanderung im Banff National Park, naja, und es wird wohl leider auch die letzte Wanderung für diesen Urlaub sein – bald geht’s wieder heimwärts.

Auf dem Weg zum Johnston Canyon hatten die Straßenbauer eindeutig Mitleid mit diesem schönen Baum, und haben die Straße einfach mal drum herum geführt.

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Wir steigen durch den Johnston Canyon langsam aufwärts. Bis zu den Lower Falls noch zusammen mit einer Menge anderer Touristen. Die Lower Falls führen ganz anständig Wasser und donnern in einen Kessel hinunter, in den man durch einen natürlichen Tunnel hineinblicken kann, wenn man bereit ist, gebückt durch ein kleines Loch im Fels durchzusteigen. Dahinter ist auf einem kleinen Absatz Platz für vielleicht drei Leute – dem Wasserfall kommt man somit richtig nah – und nass wird man natürlich auch.

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Auf dem Weg entlang der Klamm gibt es noch eine ganze Reihe weiterer kleiner Fälle zu bewundern. Zwischen den Lower Falls und den Upper Falls werden es schon langsam weniger Mitbesucher. Die Flip-Flops-Träger haben großteils an den Lower Falls Kehrt gemacht.

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Den Squirrels geht es ob des Andrangs ganz gut im Johnston Canyon.

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Die Upper Falls sind etwa doppelt so hoch, wie die Lower Falls. Hier drehen 98% der Wanderer um, also nach den Flip-Flops-Trägern nun auch die Turnschuhträger. Die meisten zumindest.

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Wir marschieren noch gute 1 1/2 Stunden weiter. Umso weniger Wanderern wir unterwegs begegnen, desto häufiger klatschen wir wieder in die Hände, um den armen Bären unseren überraschenden Anblick zu ersparen. Letztlich erreichen wir ein hübsches Hochtal. Der Inukshuk ist auch schon da.

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Das Ziel unserer Wanderung: Die Ink Pots. Es sind fünf Quelltöpfe in verschiedenen Farben, schön anzusehen. Der Wasserfarbkasten des Sasquatch. Form und Farbe haben irgendwie mit der (eiskalten) Temperatur der Quellen zu tun, mit dem Sand und dem Geblubber unter dem Sand, und, naja, es war auf einer Tafel erklärt, ich hab’s leider weder kapiert, noch mir merken können.

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Einige Ink Pots sind grau-bräunlich, andere blau-grün.

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Alles in allem sehr hübsch, und den Aufstieg allenfalls wert!

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Rückzu erlauben wir uns noch einen Selfie am Upper Fall …

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… bevor wir schließlich wieder das Tal erreichen.

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Auf der Heimfahrt nach Banff machen wir noch einen kurzen Halt an den Vermilion Lakes.

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Hier herbstlt es schon ganz schön.

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Endlich können wir zum Abschluss des Tages unsere qualmenden Füße in den See hängen. In den gletscherwarmen See. Uuuuuuh!

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Die Abendsonne taut die Eisfüße aber wieder auf.

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Das war nun also im Groben unsere Berichterstattung aus Kanada! Schön, dass Ihr mitgelesen habt …

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… und alles Liebe!

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Banff

In Banff starten wir erstmal mit einem gaaaanz gemütlichen Wandertag. Als erstes ersteigen wir den Tunnel Mountain, den Hausberg über dem Ort. Im Tunnel Mountain gibt es übrigens keinerlei Tunnel, der heißt nur so, weil man früher mal überlegt hatte, hier die Eisenbahn durch einen Tunnel zu führen. Durch Banff fließt der grünlich schimmernde Bow River, dessen Ursprung am Bow Glacier wir gestern noch besucht hatten.

So liegt der Ort in einem kleinen Talkessel umgeben von Seen, Sümpfen und Bergen. Eine kleine Oase.

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Dann besuchen wir den Ursprung des Banff National Park, eine heiße (nach Schwefel stinkende) Quelle. Auf der Treppe zum oberen Quelltopf huscht etwas unter den Balken herum. Es ist ein Wolverine beim Beerenessen (Simone sagt, bei uns heißt er „Vielfraß“, sicher will sie mich veralbern). Katzengroß, schwarz glänzender Pelz, Riesenohren, fieses Gebiss und kräftige Klauen – mit dem wollen wir uns nicht anlegen.

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Nahe der Quellen drehen wir noch eine Runde auf der „Marsh Loop“. Der Wanderweg ist zugleich Reitweg. Oder sollte ich sagen, der Reitweg ist zugleich Wanderweg? Wir balancieren auf dünnen Streifen entlang der Matsche, die die Pferde aus diesem schönen Rundweg gemacht haben, genießen aber dafür den Ausblick auf den Bow River, dem der Weg lange folgt.

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Dann verjagen wir noch eine Wasserratte, die gleich aufs andere Ufer hinüberschwimmt.

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Mit so viel Wildlife hatten wir heute gar nicht gerechnet. Also begeben wir uns zum High Life in die Stadt.

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Ob wir den Abend vielleicht im Dancing Sasquatch beenden? Ich werde gleich mal Simone fragen…

Auf dem Icefields Parkway nach Süden

Der zweite Versuch. Auf unserer Fahrt auf dem Icefields Parkway nach Jasper hatten wir ja Sicht gleich null, also setzen wir auf den heutigen Tag – die Rückfahrt nach Süden steht an. Wir stimmen uns erstmal mit ein paar Stopps an spiegelnden Seen entlang des eisblauen Athabasca River ein.

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An einer engen Klamm …

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… stürzen die Athabasca Falls zu Tale.

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Die Farbe des Flusses, der uns auf der ganzen Fahrt bis zur Passhöhe hinauf begleitet ist unglaublich.

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Wir fahren an Ausblicken auf Berge und Gletscher vorbei, die wir auf der Hinfahrt nicht mal erahnen konnten.

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Kurz vor der ersten Passhöhe …

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… erreichen wir den Athabasca Glacier, zu dessen Zunge wir bei unserem ersten Besuch schon hinmarschiert waren.

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Heute sieht man noch viele weitere Gletscher …

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… rund um den Athabasca.

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Dann nehmen wir uns die Wanderung hinauf zur Parker Ridge vor. Der Ranger sagte, „it’s really cool“ – und er hatte sowas von Recht. Zuerst geht es in Serpentinen einige hundert Höhenmeter an einer Flanke des Tals entlang des Icefields Parkway hinauf. Wir kommen ganz schön in’s Schwitzen. Aber auf dem Kamm angekommen weht ein eisiger Wind. Dafür eröffnet sich langsam, Schritt für Schritt, der Blick auf das Nachbartal, das nur von hier oben einzusehen ist.

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Was sehen nur die Wanderer vor uns, was wir von hier noch nicht sehen können?

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Es ist der Blick hinab auf die lange Zunge des Saskatchewan Glacier, dem größten, vom darüberliegenden Columbia Icefield gespeisten Gletscher.

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Mit jedem Schritt können wir tiefer ins Tal hinabschauen. Der See am Fuße des Gletschers funkelt in hellem, aber kalten Blau.

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Im Windschatten der Parker Ridge machen wir Brotzeit, genießen ganz lang die Aussicht und die totale Stille hier oben.

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Nach dem Abstieg fahren wir weiter Richtung Süden. Wir wollen noch einmal zum Peyto Lake hinauf, hier wurden wir ja vor zwei Tagen eingeschneit und vom Aussichtspunkt war nur Nebel zu sehen. Die Sicht ist heute natürlich perfekt, allerdings sind wir schon recht spät dran, und so liegt der milchig grün-blaue See schon im Schatten. Müssen wir wohl noch ein drittes Mal wiederkommen. Vielleicht nächstes Jahr?

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Macht alles nichts, genießen wir dafür die tief stehende Abendsonne.

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Am Ende dieser langen Etappe mit so vielen Stopps und Wanderungen ist es nun ganz schön spät geworden. Gerne würden wir in unserer Unterkunft in Banff anrufen und Bescheid geben, dass wir erst spät ankommen, aber an Handy-Empfang ist frühestens in 60 km zu rechnen. So fahren wir in der Abendsonne auf dem Icefields Parkway weiter gen‘ Süden, bis wir wieder Lake Louise erreichen. Dort haben wir endlich Empfang und bereiten unsere Gastgeber auf unsere späte Ankunft vor.

Auch unsere Mägen würden gerne bald ankommen (und auf die Dusche freuen wir uns natürlich ebenso). Also entscheiden wir uns, den Autobahn-ähnlich ausgebauten Trans Canada Highway (TCH) nach Banff zu nehmen, anstelle des parallel verlaufenden alten Highway. Auch wenn wir dort am Abend gute Chancen auf weitere Tier-Sichtungen gehabt hätten – irgendwann muss Feierabend sein. Doch mit den Tieren ist es so: Die trifft man am Ende immer dann, wenn man sie am Wenigsten erwartet hat. Und so steht hinter dem Wildzaun am TCH ein Moose! Ein Männchen mit riesigem Geweih! Ein r-i-e-s-e-n Tier! Und guckt in aller Ruhe dem Verkehr zu.

An Anhalten und Fotografieren war auf dieser Straße natürlich nicht zu denken, aber toll war das trotzdem. So nah hätten wir ihn woanders wahrscheinlich niemals gesehen.

Die Moose (also die nordamerikanische Variante vom nordeuropäischen Elch) sind übrigens eine der ganz raren Spezies. Sie haben’s leider auch wirklich nicht leicht: Während andere Waldbewohner (wie z.B. die Wapiti, die hier „Elk“ genannt werden) so ziemlich alles an Grünzeug fressen, sind die Moose rechte Feinschmecker. Und die Delikatessen, die die Moose am Liebsten mögen, gibt es leider nur recht selten. Dort, wo der Wald abgebrannt ist, und sich dann neu erholt, wachsen zum Beispiel einige Moose-Leckerchen. Nun löscht der blöde Mensch diese Waldbrände aber immer (und hier im Norden ist das Waldbrandrisiko nicht annähernd so hoch, wie in den USA). Und die vielen Elk fressen den Moose dann auch noch das Beste weg. Hinzu kommt, dass das Moose, fühlt es sich bedroht, einfach würdevoll und souverän stehen bleibt. Das beeindruckt Bären und andere Waldbewohner – das Moose ist ja meist größer als alle anderen. Leider versucht das Moose die gleiche Strategie bei herannahenden Autos und Zügen… Und das sind ein paar der Gründe, warum es nicht so viele Moose mehr gibt. 🙁

Wildlife

Ein neuer Tag, ein neues Wetter. Gestern waren wir kurz im tiefsten Winter. Heute nach Frühnebel wolkenlos und 18 Grad! Das gilt es natürlich auszunutzen – wir haben uns ein paar kleine Wanderungen vorgenommen.

Gleich am Ortsausgang ein von früheren Reisen bekanntes Bild: Wenn ohne jeden sichtbaren Grund links und rechts Autos mit Warnblinker am Straßenrand stehen, dann gibt es meist Tiere zu gucken. Eine ganze Herde Wapiti wird gerade von einem Ranger durch den Wald und weg vom Highway getrieben, von denen sehen wir nur noch die Hinterteile. Doch ein paar hundert Meter später – wieder Autos mit Warnblinker an der Straße – sitzt ein Grüppchen ganz entspannt im Wald direkt neben dem Highway.

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Ein verheißungsvoller Start für den Tag war das. Wir beginnen gut motiviert unsere erste Wanderung zum Maligne Canyon. Ein bis zu vierzig Meter tiefer Schlitz im Boden, der oben manchmal nur einen Meter breit ist, und in dem unten der Maligne River in Kaskaden zu Tal strömt. Von mehreren Brücken aus gibt es einen super Blick in den Canyon und auf Wasserfälle aller Größen. Hier an der Bridge No. 3:

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Der bestimmt 20 Meter hohe Wasserfall an der Bridge No. 1 war der Beste.

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Weiter geht’s talaufwärts zum Medicine Lake. Der Medicine Lake ist ein stattlicher See unterhalb des Maligne Lake, mit diesem verbunden über den Maligne River. Einziges Problem: Immer im Herbst lässt sich der See mal selber ab und verliert ganze 20 Meter Höhe, bis er fast komplett verschwunden ist. Der Grund: Obwohl der Medicine Lake meist über gar keinen oberflächlichen Abfluss verfügt, versickert sein Wasser durch viele Karsthöhlen und tritt erst 17 km entfernt wieder zu Tage. Und zum Sommerende hin ist der Zufluss so viel geringer als der Abfluss durch diese Spalten und Höhlen, dass der See einfach leer läuft.

Die Ureinwohner fanden das so unheimlich, dass sie sich sicher waren, dass hier Zauberei am Werk war, daher der Name Medicine Lake. Eine Zeit lang hat man versucht, das Abfließen des Sees zu verhindern (da ein leerer See den frühen Touristen nicht zugemutet werden sollte), indem man Matratzen und Zeitungen in die Abflüsse steckte. Bei einem See diesen Ausmaßes halte ich es für etwas naiv zu glauben, das könnte funktionieren… Hat es auch nicht. Dafür wurde die Gegend aufgrund des einmaligen Karst-Systems später von der UN zum Welterbe erklärt.

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In Geröll und kleinen Felsspalten fühlt sich übrigens unser hiesiges Lieblingstier sehr wohl: Der Peeka. Auf deutsch heißt der kleine Kerl „Pfeifhase“ wegen seines typischen Rufs: „peek“. Leider ist er recht scheu und unglaublich hektisch. In der Regel hab ich noch nicht mal die Kamera gezogen, dann ist er schon weg. Also, viel Spaß beim Suchen:

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Hier der Ausschnitt in der Vergrößerung. Leider hat der kleine Mann in der Perspektive die Ohren ziemlich angelegt – das typische am Peeka sind nämlich seine lustigen runden Ohren. Will man den Peeka entdecken, muss man übrigens nur auf seinen Ruf warten. Hat man ihn dann mal gehört, lässt er sich mit etwas Glück auch zwischen den Steinbrocken verorten.

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Wir fahren weiter entlang des Medicine Lake, bis wir schon wieder gestoppt werden. Diesmal sind es zwei Bighorn Sheep, die schöööön laaaangsam auf dem Mittelstrich die Straße entlangwandeln.

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Bei jedem Auto halten sie kurz an, schauen zum Fenster rein – nein, wir geben nichts – dann wird noch etwa an den Reifen geschleckt (Streusalzreste sind immer lecker. Bei mir kommt – leider – auch noch etwas überfahrenes Chipmunk dazu) und die Wegelagerer machen weiter zum nächsten Wagen.

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Eine unglaubliche Begegnung!

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Kurz vor dem Maligne Lake am Talende stoppen wir erneut, leider sind wir diesmal aber zu spät. Ein Moose war gerade zu sehen, erfahren wir, es ist aber schon weitergezogen. Moose haben wir schon auf früheren Reisen gesehen, allerdings immer nur Kühe, nie Männchen mit Geweih. Das wäre doch zu schön gewesen. Wir geben aber nicht auf.

Sehen wir uns einfach den riesigen Moose-Kopf an der Wand des Visitor Centers am Maligne Lake an.

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Nach einem schönen Picknick mit Blick auf den See (der 22 km lang ins Tal hineingeht, aber nur per Boot erkundet werden kann), machen wir hier noch eine kurze Wanderung – Warnschilder zeigen an, dass man die Moose in Ruhe lassen soll, wir sehen aber heute leider weiterhin keins.

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Das historische Bootshaus am See ist sehr fotogen. Wir wundern uns über einen Kanadier, der vom Ufer aus immer „other way around“ brüllt. Bis wir drei Asiaten sehen, die sich ein Ruderboot gemietet haben. Er rudert, die Damen lassen sich rudern. Klappt nur nicht so ganz. Der Chauffeur hat sich halt ins Boot gesetzt, wie beim Auto. So, dass man in Fahrrichtung schaut. Und da fällt das Rudern dann schwer…

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Nun denn, wir drehen unsere Runde und fahren zurück nach Jasper, immer die Umgebung im Blick, stets in der Hoffnung auf die eine oder andere Wildlife Sighting. Doch erst zurück am Highway werden wir noch einmal fündig. Das alte Spiel: Autos mit Warnblinker am Straßenrand? Hin! Fragen oder gucken, wohin alle gucken. Diesmal nach oben. Ein ganzes Rudel Gämsen sucht auf den Felsen über dem Highway nach Essbarem. Und bringt unten den Verkehr zum Erliegen.

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Mit den Gämsen hatten wir nun nicht mehr gerechnet. Das war jetzt schon zu viel des Guten. Und doch, keine hundert Meter weiter halten wir schon wieder an: Ein riesiger Wapiti-Hirsch (die hier „Elk“ genannt werden, und mit denen wir ja letztes Jahr schon innige Bekanntschaft schließen durften) zeigt sein Geweih und röhrt sich einen. Angeber.

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Also was Tiersichtungen angeht, war der Tag ein Erfolg. Und der Abend ist noch dazu so mild, man kann sogar mit nur zwei Jacken übereinander rausgehen! Was will man mehr, wir sind glücklich.

Auf dem Icefields Parkway nach Norden

Über das Wetter in Kanada haben wir nun bereits gelernt: Es kann heute so und morgen dann so sein… Gestern hatten wir ja einen Traumtag, wolkenlos. Heute sind alle Berge in Wolken. Was besonders schade ist, denn wir fahren auf dem Icefields Parkway nach Jasper. Und der Icefields Parkway heißt so, weil er an dutzenden Eisfeldern und Gletschern vorbei durch die Rocky Mountains führt. Dumm nur, wenn von den Mountains so gar nichts zu sehen ist.

Aber wir sind ja mittlerweile Kanada-erfahren und lassen uns von sowas den Tag nicht vermiesen. Den Marsch zum Ausblick über den Peyto Lake treten wir trotz widrigster Bedingungen an. Mit einem Blick auf den See rechnen wir eigentlich nicht, aber man darf ja hoffen. Am Parkplatz angekommen fängt es nun auch noch an heftig zu schneien. Schnell befinden wir uns im tiefsten Winter. September! SEPTEMBER! S-O-M-M-E-R!?! Na gut. Wir nehmen es mit Humor, versuchen einfach auf dem vereisten Weg nicht auszurutschen und genießen die Stille im verschneiten Wald. Vor Schnee heben sich wenigstens die Bären besser ab. Aber auch denen ist es heute offenbar zu ungemütlich draußen.

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Am Aussichtspunkt angekommen sehen wir wie erwartet nichts, nur vorne weiß (Nebel) und hinten weiß (Schnee). Ein lustiger Spaziergang war’s trotzdem. Und zurück am Parkplatz lugt natürlich wie aus Hohn – die Sonne durch die Wolken.

Die meisten Stopps entlang des Parkway lassen wir heute links liegen. Nach oben hin ist einfach nichts zu sehen. Ein kurzer Hike hinab zu einer Klamm ist da schon ergiebiger. Zehn, zwanzig Meter unter uns donnert das Wasser durch die enge, dunkle Schlucht.

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Alle Seen, Bäche und Flüsse hier oben werden von Gletschern gespeist und leuchten in den unterschiedlichsten Blautönen. Wir hoffen auf übermorgen, wenn wir die gleiche Strecke zurückfahren wollen, und vielleicht, vielleicht die Sonne scheint.

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Der Icefields Parkway erreicht an zwei Stellen eine Höhe etwas über 2.000 Meter. Am ersten Pass, dem Bow Summit standen wir zu Beginn der Fahrt im Schnee. Am zweiten Pass blickt man auf die Zunge des Athabasca Glacier, der nur einige hundert Meter von der Straße entfernt endet. Vor hundert Jahren noch wäre die Straße durch den Gletscher hindurchgegangen, seitdem hat er sich laufend zurückgezogen. Eine Stichstraße führt uns auf die Gletscherzunge zu, Markierungssteine zeigen auf dem Weg dorthin, bis wohin der Gletscher noch vor 60, 40, 20 Jahren ging. Von der 1992-Marke aus sind es noch einige hundert Meter bis zur heutigen Gletscherzunge. Diese legen wir bei eiskaltem Wind dick eingepackt zurück.

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Bis ganz ans Eis dürfen wir hier nicht heran, offenbar will man nicht ständig Touristen aus Gletscherspalten bergen. Aber der Blick an den Seitenhängen hinauf ist schon ganz beeindruckend.

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Und die Gletscherzunge trägt heute Zebra-Look.

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Gut durchgefroren erreichen wir nach dem Marsch ans ewige Eis wieder unser Auto und statten dem Icefield Centre noch einen kurzen Besuch ab. Leider ist das Besucherzentrum gerade im Umbau, und so müssen wir uns das Wissen aus unseren eigenen Büchern holen: Hoch über dem Athabasca Glacier liegt das Columbia Icefield, eines der größten Eisfelder südlich des Polarkreises, das sich über mehrere hundert Quadratkilometer erstreckt und bis zu 350 Meter dick ist!

Das Eisfeld nährt mehrere Gletscher, die wie Finger in alle Himmelsrichtungen die Täler hinabstreben. So fließt das Schmelzwasser des Columbia Icefield in drei verschiedene Meere: Über den Columbia River in den Pazifik, über den North Saskatchewan River und die Hudson Bay in den Atlantik und über den Athabasca River in das nördliche Polarmeer!

Soviel zum Erdkundeunterricht für heute, zur Belohnung hab ich mich mit Bär und Moose in Mountie-Uniform fotografieren lassen:

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Und angekommen in Jasper erfahren wir, dass wir dank Überbuchung auf die „Pyramid Suite“ der Lodge geupgradet wurden, die sich als voll ausgestattete Dreizimmerwohnung entpuppt, mit amerikanischem Monsterkühlschrank, Kamin (Feuerholz liegt bereit) und einem Badezimmer in der Größe wie sonst unser Zimmer gewesen wäre – einschließlich eines Riesenwhirlpools. Dreimal darf jetzt geraten werden, wie wir diesen eisigen Tag beendet haben…

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Six Glaciers und Ten Peaks

Die Nacht war klar und erfrischend (-10°) und uns steht ein traumhafter Tag bevor! Haben wir uns das nicht verdient?

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Als Erstes fahren wir nochmal zum Moraine Lake, in dem sich fünf der „Ten Peaks“ spiegeln. Die Ten Peaks wurden von Ihrem „Entdecker“ ursprünglich durchnummeriert, aber in der Sprache der Ureinwohner. Später erst hat man sie dann mit Namen bekannter Persönlichkeiten bedacht. Am frühen Morgen ist am Moraine Lake noch nicht so viel Andrang, wie gestern. Und wir wollten ihn nochmal in voller Farbenpracht sehen. Allerdings haben wir nicht die Rechnung mit der Sonne und den Bergen gemacht, denn mindestens einer der zehn Peaks wirft noch einen gewaltigen Schatten auf den See. Da müssen wir wohl heute Abend noch ein drittes Mal hier rauffahren…

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Am Lake Louise ist schon etwas mehr Sonne angekommen. Trotzdem haben wir noch alle verfügbaren Jacken übereinander an, heute morgen. Unser Ziel sehen wir vom Ostufer der Sees am Ende des Tals: Zu dem Gletscher ganz da hinten, der den See mit dem tollen grünlichen Wasser versorgt, da wollen wir hin.

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Wer sitzt denn da am Wegrand und lässt sich von der Morgensonne wärmen?

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Nachdem wir den See umrundet haben geht es bergauf. Bis zu unserem Ziel sind es gute 6-7 Kilometer und nur etwa 450 Höhenmeter. So geht es angenehm bergauf und nachdem wir auch aus dem Schatten raus sind, bauen wir nach und nach Schicht für Schicht unseres Jackenvorrats ab.

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Der Victoria Glacier fließt hier um die Kurve und wir haben schon eine gute Höhe erreicht, …

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… um die kleinen Gletscher über uns zu bewundern …

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… und auf den Victoria Glacier herabzublicken.

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Alle paar Minuten hört man hier ein tiefes Grummeln, das sind die Geräusche des sich langsam bewegenden Gletschers und des einen oder anderen Eis-Abbruchs. Einen Gletscher so zu hören, das haben wir bisher noch nicht erlebt. Ist eindrucksvoll.

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Die Schutthügel links und rechts des Tals hat der Gletscher zusammengetragen, als er noch ein- bis zweitausend Meter länger war. Das dürfte erst 50 bis 100 Jahre her sein. Im Tal blicken wir auf den milchig trüben Lake Louise. Dahinter ist übrigens das Skigebiet von Lake Louise zu erkennen.

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Nach dem Blick aufs Gletschereis dürstet uns und das Plain of Six Glaciers Tea House kommt genau gelegen. Das Tea House wird von einem Trupp junger Leute bewirtschaftet, die den Sommer hier oben verbringen, wöchentlich die Lebensmittel zu Fuß nach oben tragen, und hier oben selbst ohne Elektrizität auskommen. Das Brot ist selbstgebacken, der Apple Pie natürlich auch! Und übrig bleibt hier nichts: Die Chipmunks laufen uns sorglos zwischen den Füßen umher, Elstern und Krähen versuchen ihr Glück an den leeren Tischen.

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Im Abstieg geht es wieder dem Lake Louise entgegen, in der Sonne ist es mittlerweile ganz gut auszuhalten. Es taut und kleine Bäche fließen die Bergflanken hinab, zeitweise ist der Wanderweg zum Bachbett geworden. An den Felswänden hingen morgens beim Aufstieg noch hunderte Eiszapfen, die sind mittlerweile alle heruntergefallen. Wir steigen vom Winter in den Frühling hinab. Äh, war nicht eigentlich Sommer?

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Suchbild! Die schneeweißen Mountain Goats sind nur ganz selten anzutreffen. Etwas hundert Meter über uns entdecken wir eine.

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Was heißt da eine? Eine ganze Herde! Nochmal Suchbild: Wie viele Mountain Goats sind es?

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Auflösung: Mindestens sieben.

Wir gönnen uns noch einen Blick zurück zu den Gletschern, unter denen wir vorhin noch standen.

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Und erreichen wieder den Lake Louise.

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Ganz egal wie sehr uns die Füße jetzt schon wehtun, wir fahren nochmal rauf zum Moraine Lake.

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Und der leuchtet uns jetzt auch in schönstem Blau entgegen.

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Die Busse sind für heute zwar schon alle weg, aber auf dem Aussichtspunkt über dem See ist trotzdem noch ein bisschen viel los. Und vier Grad sind offenbar nicht für jeden gleich kalt.

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Jetzt sind wir aber wirklich platt für heute.

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Zum Tea House am Lake Agnes

Vom Moraine Lake ist es nicht weit hinüber zum Lake Louise, der uns in einem einmaligen Eisgrau entgegen leuchtet.

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Nach etwas Weg durch den verschneiten Wald …

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… öffnet sich der Blick hinab auf den See. Und wieder wirkt dessen Farbe von oben noch intensiver, als vom Ufer aus.

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Ein paar Mutige sind auch heute schon mit Kanu unterwegs.

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Wir stapfen weiter …

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… bis wir den Mirror Lake am Fuße des Big Beehive („Großer Bienenstock“) erreichen. Warum die wohl so heißen?

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Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Lake Agnes.

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Das Tea House am Lake Agnes wird von Studenten bewirtschaftet, die das Nötigste zu Fuß hier hochtragen und während der Saison hier oben wohnen. Nur ein Mal im Jahr wird die kleine Hütte in 20-30 Flügen an einem einzigen Tag mit dem Hubschrauber versorgt. Wie von einem Tea House zu erwarten gibt es eine Auswahl von 140 Teesorten.

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Zum Glück finden wir einen Platz in der warmen Hütte. Das Apple Crumble zum Tee können wir empfehlen. Von der faden Suppe raten wir ab.

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Dieser dicke fette Chipmunk hat herausgefunden, wie man die Zuckerdosen öffnet.

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Das Wasser bezieht das Tea House aus dem See. Den Tee trägt man dann ins Outhouse oberhalb der Hütte.

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Das Wetter wird immer besser, ab und zu gibt es sogar ein paar wärmende Sonnenstrahlen.

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Wir verabschieden uns vom Lake Agnes …

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… und steigen durchs Winterwunderland …

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… am Mirror Lake unter dem Big Beehive …

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… am Ausblick auf den Lake Louise …

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… wieder hinab …

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… und machen für heute Feierabend. 🙂

Oh September!

Wir sind ja vom Kanadischen Sommer nun schon einiges gewöhnt, nehmen die 15 Zentimeter Neuschnee von vergangener Nacht also locker. Schnee ist besser als Regen! Und mit Olis Original Tütenhandschuh™ ist auch das Auto flott ausgegraben.

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Dann kann es losgehen. Erster Halt ist wie immer das Visitor Center, wo wir uns beim Ranger über die aktuelle Bärenlage informieren.

Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, kurz im Denkmal für die Pioniere des Wintersports Platz zu nehmen.

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Einige Wanderwege sind aktuell ganz gesperrt, oder dürfen (wie hier) nur in Gruppen ab vier Leuten begangen werden, weil sich auf dieser Höhe zur Zeit die Bären mit Beeren die Bärenbäuche vollhauen. Nicht schlimm, da wollten wir eh nicht lang.

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Wir wollten nämlich nur zum Moraine Lake, auch wenn es hier oben heute morgen noch etwas düster ist. Tiefblau liegt er trotzdem vor uns.

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Ganz allein sind wir nicht. Den kurzen Aufstieg zum Aussichtspunkt haben wir uns mit so einigen anderen Kanadaliebhabern geteilt, aber nur ein paar Schritte weiter herrscht herrliche Stille.

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Wir beschließen, morgen ganz früh noch einmal hier herzukommen, wenn es vielleicht noch ein wenig ruhiger ist, und mit etwas Glück auch der Himmel blau ist, nicht nur der See.

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Für ein Erinnerungsbild ist aber noch Zeit.

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Um den Emerald Lake

Um nochmal auf die Eisenbahn zurückzukommen… naja okay, heute mal keine Eisenbahn-Geschichten.

Unser Tag beginnt mit einem laaangen gemütlichen Frühstück in unserem B&B. Lynn hat den großen Tisch für uns und fünf weitere Gäste aus Belgien und Mexiko wunderbar eingedeckt und allerlei Frisches auf den Tisch gestellt. Dazu gibt’s noch French Toast und Bacon. So muss man einen Schlechtwettertag beginnen.

Laut Wetterbericht soll es heute wieder den ganzen Tag regnen, aber dem glauben wir ja eh nicht. Die Höchstwerte sollen doch immerhin 4 Grad erreichen. Wir entscheiden uns beide für ein fünfschichtiges Outfit, auch wenn es mir ein wenig Sorgen macht, damit schon mein ganzes Pulver verschossen zu haben. Noch eine Jacke für drüber hab ich nicht.

Also düsen wir los, immer weiter bergauf in die Rockies hinein. Im Glacier Park liegt hübsch versteckt (aber für Reisebusse voller Asiaten nicht versteckt genug) der wunderschöne Emerald Lake. Zwar bleibt uns der Blick auf die umliegenden Berge verwehrt, aber der See leuchtet uns dennoch grünbläulich an und fordert uns zu einer Umrundung heraus.

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Paddeln wäre uns heute ohnehin zu kühl, und die schöne Farbe des Sees offenbart sich auch erst aus etwas Höhe über dem Wasserspiegel. Die Asiaten wissen das ja leider nicht, hat ihnen wohl auch keiner gesagt, so fotografieren sie sich und den See nur vom Ufer aus, verpassen das Schönste und blockieren dann auch noch die ganze Kaffee-Bar, sodass uns ein Cappuccino im Pappbecher für $4.45 heute erspart bleibt. Im Gegenzug bekommen wir eben den freien Blick auf den See und können ihn in Ruhe in ein bis zwei Stunden umrunden. Und weil wir heute morgen  brav aufgegessen haben, gibt es – der Vorhersage zum Trotz – dann auch noch Sonne.

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Wir im Polar-Outfit …

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… und weitere frostresistente Blümchen:

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Die Lodge am See besteht aus vielen einzelnen Häuschen in Traumlage und ist sicher unerschwinglich. Hier findet heute (Schnapsdatum 9.9.) natürlich auch eine Trauung statt, selbstverständlich direkt am See. Ob die Braut Thermo-Unterwäsche trug, konnten wir nicht herausfinden.

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Andererseits ist es in der Sonne gleich muckelich warm geworden. Zur Brotzeit tragen wir uns die einzige Bank in die Sonne und legen sogar je 1-2 Jacken ab.

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Auf der Weiterfahrt kommen wir am kleinen Örtchen Field vorbei, wo gerade der Fußballrasen gemäht wird. Effiziente Gerätschaft mit drei parallel arbeitenden Mähköpfen. Bei so saftigem Grün würde ich mich allerdings auch nicht mit der Böschung abgeben.

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Wir fahren noch hinauf zu den Takakkaw Falls, nachdem wir uns bei der Rangerin versichert haben, dass es hier oben keine Bären geben dürfte. Das Tal ist an drei Seiten umringt von Gletschern, am Ausgang dröhnen zwei Campgrounds und der Highway. Da findet’s der Bär viel zu ungemütlich. Die über mehrere Kaskaden herabstürzenden Fällen sind in der Summe 340 Meter hoch, die höchste Kaskade über 200. Direkt über der Klippe liegt ein Eisfeld, das den Wasserfall speist. Zum Größenvergleich hier mal ein Ausschnitt, bitte im Bild danach wiederfinden:

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Mit einem anständigen Wasserfall kann man mich ja immer glücklich machen.

Um jetzt doch nochmal auf die Eisenbahn zurückzukommen: Die hatte man an dieser Stelle des Tals zuerst viel zu steil gebaut. Also hat man nochmal ein paar chinesische Arbeiter geholt (die unter schlimmsten Bedingungen die Bahnstrecken im Osten Kanadas gebaut haben – wer „Der Chinese“ gelesen oder gesehen hat, kennt die Geschichte) und zwei große kreisrunde Tunnel in den Berg geschlagen, wo der Zug hineinfährt, dann im Berg im Kreis fährt, und an fast der gleichen Stelle – nur 50 Meter höher – wieder rauskommt.

Beim oberen dieser beiden „Spiral Tunnels“ beobachten wir nun das Schauspiel: Der Zug fährt unten rein, kommt oben aus dem 1,3 Kilometer langen Tunnel wieder raus – und weil der Zug einige Kilometer (!) lang ist, hat der Lokführer jetzt Gelegenheit, seine eigenen Wagons nachzuzählen, denn das Zugende ist noch lange nicht in Sicht. Wir sind dann genau genommen irgendwann gegangen, dieser Zug war wirklich lang. Außerdem quälte er sich in ungefähr Schritttempo die Steigung empor.

Auch die Beladung mit jeweils zwei Containern übereinander sieht man übrigens in Europa auch eher selten.

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Tja, ups, hab ich doch noch eine Eisenbahngeschichte erzählt. Die letzte. Versprochen.