Wir verlassen Tucson in Richtung Osten, unser erstes Ziel für heute ist Tombstone, Arizona, Kulisse des legendären Shootout zwischen Wyatt Earp und dem Clanton Clan.
Earp vertrat das Gesetz im weitgehend gesetzlosen Süden der 1880er. Nachdem die Cowboys am Vortag eine Postkutsche überfallen und dabei Kutscher wie Insassen erschossen, traf man sich am nächsten Tag um 12 Uhr Mittags am O.K. Corral zum Shootout. Für die Cowboys ging es danach direkt auf den Boothill Graveyard, den Friedhof, der so heißt, da dessen meiste Bewohner starben, also sie ihre Boots noch anhatten. Der perfekte Ort also, um den Besuch Tombstones zu beginnen…
Und hier liegen sie auch schon, die drei „Opfer“ des Shootouts am O.K. Corral:
Der „alte“ Clanton liegt gleich nebenan.
Dann gibt es Dutzende Gräber auf deren Grabsteinen praktischerweise die Todesursachen genannt sind: Shot by Apaches, Hanged, Shot, Killed, Shot by a Chinaman. Oft ist auch gleich namentlich notiert, von wem sie erschossen wurden.
Über dem Boothill Graveyard kreisen sprichwörtlich die Geier!
Ups, John Heath wurde aus dem Gefängnis geholt und dann von einem Mob aus Bisbee gelyncht? Bisbee ist unsere nächste Station. Wollen wir da wirklich hin? Nochmal überlegen…
George Johnson, dieser Pechvogel. He Was Right, We Was Wrong, But We String Him Up, And Now He’s Gone. Versehentlich gehängt… Kann vorkommen.
Dann schauen wir mal rüber noch Downtown Tombstone. Kurz vor 12 Uhr ist die Main Street wie leergefegt. Kündigt sich da Unheil an?
Der Postkutscher hat noch die Ruhe weg. Beruhigend.
Aber im Schatten treiben sich allerlei windige Gestalten herum.
Da schauen wir doch erstmal ins Bird Cage Theater. Die Bird Cages waren aber keine echten Vogelkäfige, sondern Separées auf der Empore, in denen man für ein paar Extradollar mit einer Dame verschwinden, und gegebenenfalls auch die Vorhänge zuziehen konnte.
$22 für eine Bestattung in ausgewähltem Kiefernholz erscheint mir dennoch teuer!
Das Pokerzimmer wurde offenbar hastig verlassen.
Ah, da ist ja Wyatt Earp mit seinem Kumpel Doc Holliday! Die beiden scheint etwas zu beschäftigen, so laut diskutieren sie.
Oh, auch in Tombstone ist schon Halloween.
Aber was ist das? Wyatt Earp mit seinen Brüdern und Doc Holliday provokant auf der Main Street! Und das um fünf vor Zwölf! Das kann nichts Gutes verheißen.
In solchen kritischen Momenten gilt: Runter von der Straße! Rein in den Saloon.
In Big Nose Kate’s Saloon bestelle ich mir ein 1A Pastrami Sandwich mit Cole Slaw und Honey Mustard! Dazu gibt es Live-Musik. Da sollen sich die Ganoven doch ohne uns erschießen. Die erschießen sich eh dreimal täglich…
Big Nose Kate war übrigens Doc Holliday’s beste Freundin…
Der echte Marshal von Tombstone, also die direkten Nachfolger von Wyatt Earp (welcher Hilfsmarshal war), haben hier ihre Pferde geparkt.
Das war also Tombstone. Wyatt Earp überstand den Shootout leicht verletzt, während Tom McLaury, Frank McLaury und Billy Clanton auf den Boothill umzogen. Wenige Monate später traf dann eine Kugel Wyatt’s Bruder um 10 Uhr morgens beim Billiardspielen. Und so ging es dann weiter und weiter und weiter, und am Boothill wurde es enger und enger und enger.
Aber gut, schauen wir mal, wie der Mob in Bisbee heute so lebt. Weiter Richtung Süden!