Zu den Skookumchuk Narrows

Ziel unserer Wanderung sind die Skookumchuck Narrows, eine Engstelle des Sechelt Inlet. Das Inlet ist ein laaaanger Fjord, in dem bei Flut das Wasser steigt, bei Ebbe sinkt. Und all dieses Wasser muss durch die Narrows, wo es dann einer Stromschnelle gleich schneller werden kann, als so mancher Gebirgsbach. Das lockt dann wiederum Kayaker aus aller Welt an.

Dem Gezeitenplan haben wir den optimalen Zeitpunkt entnommen, wann man heute zu den Narrows wandern sollte. Gegen 16 Uhr soll die ablaufende Strömung am stärksten sein. Jedoch sind die Gezeiten ja mal mehr, mal weniger ausgeprägt, und auf der bis nach XL reichenden Skala ist heute nur ein M zu erwarten. Dennoch wollen wir es uns nicht entgehen lassen. Also los!

Jetzt sind wir also mit viel Elan gestartet, und schon nach den ersten Metern Wanderweg stehen wir – mitten im Wald – vor diesem Schild.

Dahinter verbirgt sich tatsächlich in einer kleinen Blockhütte die vielleicht entlegenste Bäckerei der Sunshine Coast. Noch kaum losgegangen, steht für uns also die erste Rast an.

Gestärkt geht es jetzt weiter durch einen Märchenwald, wie es ihn eben nur im Nordwesten gibt.

Die Äste dick mit Moos bewachsen.

Die Bäume wild und riesengroß.

Der Waldboden vor lauter Farnen kaum zu sehen.

Hier ist alles Grün: Von den Farnen am Boden, über die vermoosten Stämme, bis ins Blatt der Baumkronen.

Zwar stehen hier im Wald eine Menge sehr, sehr kräftige Bäume. Aber den Umfang einiger Baumstümpfe erreichen sie selten. Die Baumriesen wurden vor Jahrzehnten schon gefällt.

Damals, in den Fünfzigern, fällte man Bäume hier aber noch nur mit Sägen und Äxten. So sieht man heute noch an den riesigen Baumstümpfen die Kerben, die sich die Waldarbeiter zuerst in die Stämme geschlagen haben, um dort Bretter einzuhängen, auf denen stehend sie dann den Baum darüber durchsägten und -schlugen.

Nach etwa einer Stunde Marsch erreichen wir die Narrows. Ein erster Blick vom erhöht gelegenen North Point zeigt uns: Die Strömung hat schon eingesetzt. Tatsächlich erinnert das Wasser hier zeitweise an einen Whirlpool.

Wir wandern noch weiter bis zum Roland Point, wo man direkt ans Wasser herunter kommt.

Das ablaufende Wasser hinterlässt kleine Tümpel, Gezeitenpools, in denen sich jede Menge Meeresbewohner tümmeln, und die Ebbe aussitzen. Wir sehen Seesterne, Anemonen, und jede Menge Muscheln. Sogar ein Mini-Seestern ist dabei. Dieser hier ist nur wenige Zentimeter groß.

Rückzu sehe ich mir noch den hohlen Baum von innen an. Man kann nie wissen, wofür’s gut ist.

In der Abendsonne leuchten die Farne besonders schön.

Zurück am Auto checken wir kurz den Fährplan und entscheiden, direkt zur Fähre nach Powell River zu fahren, denn die könnten wir in einer halben Stunde schon schaffen. Ansonsten müssten wir noch 2,5 Stunden warten, bis sie wieder zurück ist.

Als eines der letzten Autos passen wir noch knapp auf die Fähre. Wir genießen die 50 Minuten Überfahrt im Abendlicht.

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