Wir schauen uns also heute den Winterwohnsitz von Thomas Edison und den seines Nachbarn Henry Ford an. Die Gebäude liegen in einer wunderbaren Parklandschaft und wurden dank der vielen Mangobäume hinter’m Haus auch „The Mangos“ genannt.
Mit Audio-Guides bewaffnet dringen wir auf’s Gelände vor.
Hier stand mal Edison’s Pier.
Hier stehen Edison’s Palmen und seine Bourgainvillea.
Und mitten im Garten: Sein Büro. Ein großer Geist, der offenbar auch schon verstanden hatte, dass das Arbeitsumfeld stimmen muss – abgeschieden am Rand des Grundstücks, bescheiden klein und mit einem eigenen kleinen Gärtchen.
Wer glaubt, Edison hätte nur in Glühbirnen gemacht, irrt. Edison besaß ein Firmenkonglomerat, das neben einer Fabrik für Kindermöbel auch „Edison Portland Cement“ vertrieb, und darum hatte Edison auch als einer der ersten Reichen einen Swimming Pool aus Beton. Damals war das keine Selbstverständlichkeit. Übrigens: Mit gutem Auge kann man ein durch’s Bild huschendes Squirrel entdecken. Viel Spaß bei’m Suchen.
Weiter geht’s zum Haupthaus, zwar kein Palast, aber wer würde da nicht einziehen wollen?
Drinnen natürlich mit revolutionären elektrischen Leuchtern und sogar einem elektrischen Klingelsystem zum Rufen der Dienstboten.
Das Haus gleich nebenan hatte sich später Edison’s Kumpel Ford gekauft, in dessen Garage – was sonst – ein Ford parkt. Hier das millionenfach gebaute Modell T.
Edison’s Hauptbeschäftigung hier in Fort Myers war nicht etwa das Basteln elektrischer Schaltungen, nein: es war die experimentelle Botanik. Edison hatte sich in den Kopf gesetzt, eine Kautschukpflanze zu erschaffen, die effizienter und ergiebiger wäre als die bekannten Kautschuke aus Indien – und die man direkt in Amerika pflanzen könnte.
Wozu? Millionen Autos brauchen abermillionen Autoreifen. Aus Gummi.
Dazu kreuzte er über Jahre verschiedene Sorten und pflanzte Dutzende Gummibäume. Einige davon stehen noch heute und sind enorm gewachsen.
Wir werfen noch einen Blick in Edison’s Labor…
… und auf seinen Schreibtisch. Auf dem kleinen Bild ist er mit dem Ergebnis seiner Gummibaumkreuzungen zu sehen.
Im Museum erfahren wir noch über die Geschichte seiner größten Erfindung: Der Glühbirne. Und darüber, wie gut sich Edison verkaufen konnte: So ließ er die Presse antreten, nur um zu erklären, dass er in 60 Tagen eine Erfindung präsentieren würde, die die Welt verändern werde. So kam es dann auch. Und was liegt näher, als für eines der ersten Pilotprojekte das New Yorker Viertel rund um die Wall Street zu erleuchten, dort wo das Kapital für weitere Investitionen zu Hause war. Clever.
Nach dem Museumsbesuch brechen wir auf in Richtung Norden, mit dem Ziel St. Petersburg. Auf dem Weg dorthin überqueren wir die Tampa Bay auf der 9 km langen Sunshine Skyway Bridge. Die Brücke musste in den 80ern komplett neu gebaut werden, nachdem ein Frachtschiff einen Brückenpfeiler gerammt hatte und fast 400 Meter Brücke in die Bay riss.
Wir sehen beim Überfahren nur ein sich näherndes Kreuzfahrtschiff und geben lieber etwas Gas, damit wir vorher von der Brücke runter sind…