Wasserquellen, Wasserfälle, Wassertrolle

Der Tag begann mit fünf Stunden blauem Himmel und großartigem Sonnenschein. Leider nur von 3 bis 8 Uhr morgens.

Wir fahren landeinwärts in Richtung Reykholt. Bei der Quelle Deildartunguhver halten wir kurz, um zuzusehen, wie hier das kochend heiße Wasser aus einer Erdspalte sprudelt. Es ist die heißeste Quelle Islands.

Die Quelle versorgt das ganze Tal mit heißem Wasser, das kilometerweit durch Rohre in alle Richtungen geleitet wird. Auch unser Bad im Hot Tub des Hotels gestern abend haben wir im Wasser dieser Quelle genossen.

Gleichzeitig dienen die heißen Quellen stets zur Beheizung von Gewächshäusern. Direkt an der Quelle werden Tomaten angebaut, die wir an einem Stand gegen Einwurf von 300 Kronen erstehen.

Weiter geht’s nach Reykholt, wo der Dichter Snorri Sturluson verehrt wird und begraben liegt.

Da es gerade kurz nicht regnet, gehen wir die wenigen hundert Meter zu Snorri’s Pool runter. Regen setzt ein, und zurück am Auto sind wir erstmal wieder nass. Ach Island.

Am Hraunfossar warten wir ein wenig, in Hoffnung, dass der Regen aufhört. Als er ein wenig nachlässt, laufen wir vor zu den Wasserfällen. Wie wir bereits gelernt haben, heißt „Hraun“ Lava. Der Wasserfall kommt hier nämlich nicht etwa aus einem Bach herunter, nein, er entspringt direkt aus einer Lavawand. Das Wasser fließt in einen gletschergespeisten, herrlich blauen Fluss hinein.

Wenige Meter oberhalb fließt dieser Fluss durch eine Klamm, wo der Barnafoss hinuntersprudelt.

Zwischenzeitlich hat es gar aufgehört zu regnen, und wir können die Kapuzen mal wieder abnehmen.

Auf dem Rückweg können wir den Hraunfossar jetzt noch mal ganz in Ruhe bestaunen.

Über thront der Gletscher, dem der Fluss die tolle blaue Farbe verdankt.

Wir fahren noch ein wenig weiter das Tal hinauf nach Húsafell, wo sich viele Wochenendhäuser im Wald verstecken. Wald ist auf Island eher selten, daher ist das hier ein beliebtes Feriengebiet der Isländer.

In Húsafell bewohnt ein bekannte Künstler einen alten Hof und hat auf den Wasserturm sein Atelier gesetzt.

Wir wandern etwas herum, genießen einige wenige kurze Sonnenstrahlen und treffen weiter Elfenwohnungen an.

Schließlich geht es für uns zurück in Richtung Küste. An einem Hof gibt’s frische isländische Erdbeeren. Bei sechs Euro für sechs Gewächshauserdbeeren passen wir aber.

Ein Schild an der Straße weist zum Rock’n’Troll Café, da halten wir spontan an.

Neben einem kleinen Hüttendorf wurde ein lustiger Weg geschaffen, auf dem wir allerlei Interessantes über Elfen und Trolle erfahren.

Auch Elfenwohnungen finden wir hier.

Diese scheinen für besonders großwüchsige Elfen gebaut zu sein, normalerweise sind die Häuschen nun ein Drittel so groß.

Nutzen wir die Gelegenheit, und schauen wir einfach mal rein. Wie leben die Elfen wohl?

Uuunheimlich! Die Elfen haben gar keine Möbel! Stattdessen finde ich jede Menge Knochen. Uuuh.

Auch über Trolle erfahren wir eine Menge. Trolle sind im Allgemeinen harmlose Wesen, die zurückgezogen leben und zumeist Landwirtschaf betreiben. Nur ärgen sollte man die Trolle nicht. Ein Bild zeigt einige doch recht gesellig wirkende Trolle.

Doch am spektakulärsten ist der Troll im Fels am Fluss. Es gibt natürlich eine Geschichte zu diesem Troll. Eine bestimmte Trollgattung, die Nacht-Trolle, können nur nachts hinaus, weil sie bei Sonnenlicht zu Stein werden. Nun hatte sich diese Trolldame in einen Menschen verliebt und die beiden trafen sich zum Schmusen am Fluss. Sie verloren die Zeit aus den Augen, was verständlich ist, und so traf die Trolldame am Morgen der erste Sonnenstrahl und das Ergebnis ist noch heute zu sehen. Bei bestimmten Lichtverhältnissen ist auch noch der Geist ihres Verehrers im Wasserfall gegenüber zu sehen, der nun nicht mehr von ihrer Seite weicht.

Eine trollige Geschichte.

Aber uns zieht es jetzt in Richtung eines Lachsbrots nach Borgarnes und dann fahren wir weiter zu unserem Stützpunkt für die nächsten fünf Tage, nach Selfoss. Hinein! In den Regen! Ach Island.

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