Zu den siebenfarbigen Erden

Eigentlich wollten wir nach dem Maha Shivaratri-Fest noch einige Sehenswürdigkeiten oben in den Bergen abklappern. Leider war da aber die entsprechende Straße gesperrt, also holen wir das heute nach.

Aber zuerst frühstücken wir mal schön. Hier in Flic-en-Flac haben wir ja eine kleine Wohnung, und als Selbstversorger kommen wir angesichts des Obstangebots auf der Insel ganz gut klar.

Dem ausgiebigen Frühstück folgt ein morgendliches Bad im Meer. Erfrischt brechen wir am späten Vormittag auf. Was liegt da näher, als gleich im ersten Café zuerst mal auf einen Snack einzukehren?

Gestärkt fahren wir nun die Serpentinen in die Berge hinauf und erreichen pünktlich zum höchsten Sonnenstand den kleinen Ort Chamarel. Es ist das Ausflugszeit Nummer eins für alle Urlauber an der Südwestküste, was aber nicht bedeutet, dass hier wirklich großer Trubel wäre. Der erste Stopp führt uns zu einer Aussicht auf den schönen Doppel-Wasserfall von Chamarel.

Die Sonne sticht ganz schön, aber im Schatten ist es bei leichter Brise recht angenehm, sodass wir auch die wenigen Stufen zu einem weiteren Aussichtspunkt hinauflaufen können. Dennoch wäre es jetzt unten, unter dem Wasserfall, sicher noch etwas angenehmer…

Am nächsten Halt bewundern wir zuerst die Flora…

… bevor wir letztlich an der Siebenfarbenen Erde eintreffen. Ein Weg führt durch die pralle Sonne vom Café hinauf auf eine weitere Aussicht. Der kurze Weg lohnt sich für uns auf jeden Fall, denn tatsächlich sehen die Farben von hier oben noch viel kräftiger aus, als von unten.

Bunte Erdhaufen kennen wir ja aus den USA zu Genüge, aber dennoch sind die orange bis lila leuchtenden Erdhügel inmitten des saftigen Grüns ein besonderer Anblick.

Simone hatte herausgefunden, dass die Farben am Besten zu Mittag leuchten, vor allem bei wolkenlosem Himmel. Insofern ist unser Timing perfekt. Die Erden leuchten. Wir glänzen etwas.

Am Café lasse ich mir einen frischen Zuckerrohrsaft pressen. Dazu haben sie dort eine knatternde Maschine stehen, in die auf der einen Seite ganze Zuckerrohrstangen reingeschoben werden, und auf der anderen Seite der Saft herausläuft. Auf den Schuss Rum verzichte ich anlässlich der Tatsache, dass erst Mittag ist, ich kurz vor’m Verdursten bin, und wir ja auch noch fahren müssen.

Wir schauen noch kurz bei den Riesenschildkröten vorbei, die sich zur Abkühlung im Schlamm suhlen.

Und schlussendlich machen wir uns wieder auf den Rückweg: Das Meer ruft schon wieder.

Für den Abend haben wir einen Tisch bei Domaine Anna reserviert. Ein riesiges Lokal auf einer alten Zuckerrohrplantage, das bei Einheimischen für Heiratsanträge und daraus resultierende große Hochzeiten beliebt ist. Am Besten sind die Tische in den kleinen Pavillons auf dem Wasser. Unser Tisch:

Nach einem Aperetivo lassen wir uns die Vorspeise aus geräuchertem Marlin schmecken.

Der Hauptgang konnte das nicht mehr toppen, aber hier zählt einfach die Location. Nach dem Essen schwimmt Gustav, der schneeweiße Erpel von Tisch zu Tisch und bettelt um die Brotreste. Regel Nummer eins: Nie Tiere von Tisch aus füttern. Regel Nummer zwei: Ist ja nur eine Ente. Er freut sich. Wir fahren Heim und fallen satt und müde ins Bett.

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