Cape Ann

Einen guten Morgen aus Rockport, Massachusetts! In unserer niedlichen kleinen Wohnung haben wir endlich die Möglichkeit, das Granola zu frühstücken, das wir schon mal in weiser Voraussicht in unserem Stammcafé in Boston gekauft haben. Dazu gibt es frische Erdbeeren aus Neuengland, griechischen Joghurt (mit Fett – schweeeer zu bekommen), frische Mango und selbstgebackenen Kuchen von unserer Gastgeberin. So muss ein Frühstück aussehen!

Hier auf Cape Ann ist heute zwar ein wunderschöner Sommertag, aber der Herbst – und damit der Indian Summer – steht schon vor der Türe.

Zum Glück hatten wir noch in letzter Sekunde die kurzen Hosen eingepackt. Am Morgen gehen wir zunächst mal eine Runde über den Strand in Rockport.

Zum Glück ist gerade Ebbe, ansonsten wäre hier kaum Strand. Auch wenn einige Verrückte sich in die Fluten stürzen, wir gehen lieber mal nur mit den Füßen rein. Das ist schon erfrischend genug.

Das meistfotografierte Motiv in Rockport ist diese rote Fischerhütte, die daher als Motif #1 bezeichnet wird.

Auf dem Bearskin Neck ist heute (Wochenende!) kräftig was los. Wir reihen uns ein und gehen von Bude zu Bude, Laden zu Laden. Essen hier ein Eis, kaufen dort einen Lobster (gedruckt, zum an die Wand hängen) und setzen uns ab und zu an die Pier, um auf den Hafen zu starren. Was man eben so macht.

Bei Roy Moore steigt ab Mittag der Andrang. Drei Lobster für $40 ist kein schlechter Preis. Die Hütte ist der ganze Laden, es gibt das ganze Angebot an frischem Lobster, Muscheln, Austern. Der Laden ist nur ein paar Quadratmeter groß. Rechts sind die Tanks mit dem lebendigen Hummer, links hinten dampft der riesige Kochtopf. Man geht dann mitten durch die Küche aufs Sonnendeck hinter der Bude, um den Lobster dort „in the rough“ zu essen. Einmal durch Roy Moores zu laufen ist sowas wie das Highlight des Tages, einfach lustig. Für uns muss heute kein Lobster sterben, wir haben schon gebrotzeitet.

Geht man durch Roy Moore’s Fish Market durch, dann kommt man an diesem bunten Ort raus. Dort stehen Lobster Traps (also Hummerfallen, die gelben Körbe) bereit; die bunten Boyen markieren dann die Fallen auf See.

Vor Rockports Motif #1 lasse ich mich noch mit meinem Motif #1 ablichten.

Schließlich fahren wir noch einmal nach Gloucester zurück, wo wir am Rocky Neck die diversen Künstlergallerien abklappern und in der Werft einige historische Kutter bestaunen.

Auf dem Rückweg stoppen wir am Good Harbour Beach, wo wir in der tiefstehenden Nachmittagssonne einen letzten Strandspaziergang machen.

Da Wochenende ist, ist am Strand auch eine Menge los.

Den Meisten hier dürfte auch klar sein, dass das der letzte Strandtag des Jahres sein könnte.

Nach diesem Strandtag haben wir uns ein feines Abendessen verdient. Am nächsten Morgen lassen wir es gemütlich angehen, bevor wir in Rockport unsere Zelte abbrechen. Wir fahren rauf zum Halibut Point, wo wir rund um einen alten, stillgelegten Granitbruch wandern.

Wir laufen von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, gehen runter an’s Meer und schauen in die Tide Pools (in denen wir aber maximal ein paar Muscheln vorfinden) und um Punkt halb zwölf beschließen wir, dass es jetzt Zeit für eine weitere Mahlzeit ist. Da kommt der Lobster Shack „The Lobster Pool“ gerade Recht.

Wir entscheiden uns mal wieder für die gut gefüllte Lobster Roll. Mit Aussicht.

Den zweiten Stopp für heute legen wir am Castle Hill am Crane Estate ein. Hier hat sich der Wasserhahn- und Kloschüsselfabrikant Crane in den 1920er Jahren ein Schloss nach britischem Vorbild gebaut.

Das Schloss liegt oben auf einem Hügel auf einer Halbinsel mit kilometerweitem Sandstrand, die komplett zum Anwesen gehörte. Vom Schloss zieht sich ein Rasenteppich, das Lawn, in einer in den Wald geschlagenen Schneise bis zum Meer vor.

Wie lang dieser Lawn ist, das sieht man daran, wie klitzeklein die Menschen ganz weit vorne schon sind.

Da es super warm ist, wandern wir zum Strand hinunter und nehme ein ausgedehntes Fußbad.

Dieser Teil des Strandes ist ruhig und fast leer, während der Strand weiter vorne breiter wird und dort von Tausenden Wochenendgästen bevölkert ist – denn da ist auch der große Parkplatz. Weit vom Parkplatz wegbewegen, das ist nun nicht jedermann sein Ding. Unseres halt schon.

Einen schweißtreibenden Aufstieg zurück zum Castle Hill später verabschieden wir uns mit einer Limonade im Schatten von Cape Ann. Es war sehr schön hier. Nun aber auf landeinwärts, auf in die Berkshires!

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