Ein Sandwich in Sandwich, und eine letzte Geschichtsstunde in Plymouth

Ein letztes Mal packen wir heute unser Sach zusammen und verlassen Provincetown. Auf dem Weg vom äußersten Ende des Cape zurück zum „Festland“ stoppen wir noch für einen (sehr) kleinen Farmer’s Market in Wellfleet und machen einen weiteren obligatorischen Einkaufsstopp am Supermarkt. Für die Weiterfahrt entscheiden wir uns gegen den vielbefahrenen Highway und nehmen auf kleinen Nebenstrecken noch einmal das Cape und Neuengland „pur“ mit.

Schon fast am „Festland“ angelangt statten wir noch dem Boardwalk in Sandwich einen Besuch ab, der den Ort über das Marschland mit dem Strand verbindet. Hier sind die Namen aller Gönner, die zum Bau des neuen Steigs beigetragen haben, in den Planken verewigt.

Blöderweise fängt es nun gerade an zu regnen und so fahren wir noch einmal zurück zum Ortszentrum von Sandwich und essen – natürlich – ein Sandwich.

Dann geht es wieder weiter in Richtung Boston. Wir überqueren die alte Sagamore Bridge und kehren somit dem Cape endgültig den Rücken zu.

Einen letzten Halt auf dem Weg nach Bosten haben wir noch auf dem Plan: In Plymouth, dort wo die Pilgerväter einst von der Mayflower an Land gingen, hat man das erste Dorf der Siedler nachgebaut. In der Plimoth Plantation besucht man zuerst die Hütten der Natives, die hier ja bekanntlich schon etwas länger als die Siedler lebten.

Tatsächlich hatten die aus der Alten Welt mitgebrachten Krankheiten die ursprünglichen Bewohner der Neuen Welt schon derart dezimiert, dass die Siedler von der Mayflower ein verwaistes Dorf als Ausgangpunkt für Ihre Besiedlung nutzten. Und dieses Dorf wurde hier eben eins zu eins nachgebaut. Wir betreten das Gelände am alten Fort, das zugleich der Verteidigung und für Versammlungen diente.

Dann geht es den Weg hinunten, wo die Familien der Siedler ihre Häuser bewohnen, ihr Vieh halten und ihre Gärten und Felder bewirtschaften.

Schaut man in die Häuschen hinein, dann trifft man dort die Bewohner, die fest in ihrer historischen Rolle bleiben und denen man nach Belieben Löcher in den Bauch fragen kann. Über die Überfahrt auf der Mayflower, warum sie sich diesem Abenteuer überhaupt angeschlossen haben, die miserable Situation zuhause in England, die harten ersten Jahre hier in Neuengland, und, und, und…

Wir lassen uns erklären, was im Garten wächst …

… und hören zu, was die Hausfrau so zu erzählen bereit ist, wenn der Mann sie draußen auf dem Feld nicht hören kann.

Nach dieser letzten Geschichtsstunde müssen wir nun wirklich los, wollen wir ja das 20-Uhr-Schiff, äh, Flugzeug in die Alte Welt nehmen.

Auf dem Weg zum Flughafen wird uns noch einmal verdeutlicht, dass den ersten Siedlern noch einige andere folgten. Eine gute Stunde dauert es, bis wir den Stau im Ted Williams Tunnel überstanden haben.

Auch hat es während unseres Besuchs in der Plimoth Plantation langsam angefangen zu regnen und auf der Weiterfahrt dann zu schütten. So sind wir froh, dieses grässliche Neuengland-Spätherbst-Wetter nur einen einzigen Tag erwischt zu haben – stattdessen durften wir unseren Sommer hier um noch zwei Wochen verlängern! Huzzah!

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