Mesa Verde

Schwefel ausdünstend machen wir uns also auf den Weg nach Durango – das Städtchen soll aber nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zu unserem eigentlichen Tagesziel sein: Dem Mesa Verde National Park. Während unseres Morgenspaziergangs ging ja über den heißen Quellen von Pagosa Springs ganz wunderschön die Sonne auf. Auch wärmetechnisch war das mit der Sonne eine schöne Sache, hatte die Nacht doch Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich. Wir sind eben hoch in den Bergen.

Kaum sitzen wir im Auto, fängt es nun an zu regnen. Auf der einstündigen Fahrt nach Durango wechseln sich Sonne und Regen dann ab. Regenbögen begleiten uns, die Wälder um uns sind tieforange gefärbt – es wird Herbst. Durango erreichen wir bei strömendem Regen. An einen Bummel entlang der Main Street ist gar nicht zu denken. Glücklicherweise macht Simone einen vielversprechenden Coffee Shop aus. Wir parken direkt vor der Haustür und flitzen flott hinein zu den Durango Coffee Roasters. Der Kaffee ist der beste, den wir in Colorado bisher bekommen haben. Und nach einer Weile hört es draußen auch auf zu regnen, sodass wir unsere Fahrt fortsetzen können.

Tatsächlich hat es nicht nur geregnet, sondern fast bis zur Straße heruntergeschneit. Kein Wunder allerdings, bei über 4.000 Meter hohen Bergen…

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Letztlich erreichen wir Mesa Verde. Hinter dem Nationalparkeingang geht es erstmal in Serpentinen hinauf auf den Mesa, den Tafelberg. Hier oben haben Waldbrände in den letzten Jahrzehnten alle höheren Bäume und Büsche niedergebrannt. Was nachgekommen ist: Schulterhohe Büsche, die zur Zeit in allen Orangetönen leuchten.

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Wir machen kurz Brotzeit am höchsten Punkt des Parks – bei guten 3°C.

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Mesa Verde steht für die ältesten Siedlungen der Anasazi-Indianer, den Ureinwohnern Südwest-Amerikas. Diese bewohnten ab dem 12. Jahrhundert ganze Städte, die sie unter große Felshöhlen auf dem Mesa Verde gebaut hatten. Anhand archäologischer Funde weiß man, dass die Anasazi eine Hochkultur waren, die sogar Handel bis an den Pazifik und nach Mittelamerika betrieben.

Zuerst werfen wir einen Blick auf das Spruce Tree House, das aktuell wegen Felsstürzen leider nicht besucht werden kann.

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Aber faszinierend ist es schon, mitten im Nichts unter einem Fels plötzlich eine ganze Stadt zu entdecken.

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Im Jahr 1300 verließen die Anasazi fluchtartig Ihre Städte. Warum? Nach aktuellem Kenntnisstand hatte eine 25-jährige Dürre sie so zermürbt, dass sie irgendwann von heute auf morgen entschieden, Ihr Leben auf den Hochebenen der Mesa Verde aufzugeben. Jahrhunderte später entdeckten Cowboys auf der Suche nach einer verlorenen Kuh die erste Stadt auf dem Plateau. Die Siedlung erinnerte die Cowboys an europäische Paläste, von denen Sie irgendwo mal Bilder gesehen haben, und so nannten sie die größte der gefundenen Städte „Cliff Palace“.

Den Cliff Palace kann man nur zusammen mit einem Ranger besuchen. Da sind wir doch dabei!

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Der Zugang zum Cliff Palace erfolgt von der darüberliegenden Hochebene durch einen etwa 40cm breiten Felsspalt steil hinab, dann über Holzleitern. Und plötzlich steht man mitten im Dorf!

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Der Ranger erzählt uns von der Entwicklung der Ureinwohner vor dem Bau dieser steinernen Städte, wie sie zuerst in einfachen Hütten lebten, dann zu wahren Baumeistern wurden. Wir erfahren, dass Cliff Palace wohl gar keine „Wohnstadt“ war, sondern ein repräsentativer Ort für religiöse Feiern. Auch interessant: Heute weiß man auch, wo die Indianer hinzogen, nachdem Sie ihre Felswohnungen verlassen hatten: Nämlich an den Little Colorado River, und auch an den Rio Grande, unter anderem nach Taos, um dort ein Pueblo zu bauen. Die Anasazi vom Mesa Verde waren also die direkten Vorfahren von White Feather, der uns erst vorgestern durch seine Heimatstadt führte.

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Nach etwa einer Stunde steigen wir mit dem Ranger wieder durch Felsspalten und noch mehr Leitern empor. Während unseres Besuchs im Cliff Palace schien strahlend die Sonne. Nun sind wieder Wolken aufgezogen. Wir schaffen es exakt bis ins Auto, da gibt es wieder einen massiven Wolkenbruch.

Das gibt uns Zeit für einen kurzen Besuch im Museum.

Keine Stunde später ist der Regen durch, und wir können noch weitere Felswohnungen, wie das Tower Castle, bei bester Abendsonne ansehen.

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Die letzten Sonnenstrahlen scheinen noch einmal in den Cliff Palace hinein, als wir am Aussichtspunkt gegenüber angelangt sind.usa-008-142

Wir machen uns auf den Weg aus dem Park hinaus.

Dabei läuft uns noch dieser junge Freund über den Weg:

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Was für in schöner Abschluss für den Tag!

 

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