Der Morgen am Pier

Die Firefighters scheinen die Buschbrände langsam in den Griff zu bekommen. Zwar liegt am Morgen die Küste noch unter einer leichten Rauchglocke, man riecht auch ein wenig das verbrannte Gras, aber wenn der Wind im Laufe des Tages dreht, dann dürfte sich das bald erledigt haben.

Wir starten unseren Tag mit einem Spaziergang zum Naples Pier. Hier gibt es als absolute Besonderheit Free Fishing. Die Stadt spendiert den Anglern die Lizenz zum Fischen. Und wo Angler mit vielen Ködern viele Fische anlocken, sind auch andere hungrige Meeresbewohner zu Gast.

Als Erstes sehen wir die Pelikane. Einige sind auf dem Meer unterwegs, andere schwimmen ganz nah am Pier.

Ab und zu starten sie, mal einzeln, mal in kleinen Gruppen, drehen eine kurze Runde, …

… und wenn sie von oben einen Fisch erspähen, dann schießen sie pfeilähnlich hinab ins Wasser und tauchen daraufhin mit ihrem Fang im Pelikanschnabel wieder auf. Bei dem Spiel könnte man ewig zusehen. Besonders klasse sieht es aus, wenn sich mehrere Pelikane gleichzeitig eng beieinander in einen Fischschwarm stürzen.

Am Strand machen es sich derweil die ersten Badenden gemütlich. Die Sonne brennt auch schon ganz schön.

Vorne am Pier ist ein kleiner Unterstand, auf dem ein lustiger Vogel sitzt. Es ist wohl ein Egret, und den gibt es hier in zwei Varianten: Mit roten, und mit grünen Füßen.

Der Egret hat die Haare schön.

Auf dem Dach ist der Egret allerdings nicht allein, dort sitzt auch ein Raubvogel und zuckt nervös mit den Schultern! Während ich langsam näher komme und die Kamera zücke, fliegt er abrupt los – genau auf mich zu! Was ich natürlich nicht mitbekommen hatte: Ein Angler hatte ihm einen kleinen Fisch auf den Pier geworfen. Der lag nun genau zwischen mir und dem Räuber – einem Osprey, wie wir später erfahren. Der Osprey scheint nun auf einen guten Moment gewartet zu haben, sich den Fisch zu schnappen. Dummerweise kam da aber ich dahergelaufen.

Auch wenn ich den Fisch gar nicht wahrgenommen hatte, musste der Vogel nun wohl eine Entscheidung fällen: Entweder er holt sich den Fisch, obwohl ich ihm dabei gerade ziemlich in die Quere komme. Oder, er riskiert, dass ich ihm den Fisch vorher wegschnappe. Also entscheidet sich der Osprey für die Risiko-Variante. Er segelt vom Dach auf den nur wenige Meter vor mir liegenden Fisch zu, schnappt ihn sich, und startet dann – mit dem schweren Fisch in den Klauen – knapp über meine Rübe hinweg, und weiter Richtung Land, wo er irgendwo versteckt in seinem Nest eine Familie zu versorgen hat.

Das ganze passierte recht überraschend, war aber doch ein gewisses Erlebnis!

Wäre auch ein tolles Foto geworden, hätte ich überrissen, was sich da anbahnt. Stattdessen habe ich nur weitere Pelikane fotografiert…

Aber hey, es gibt ja nicht nur in der Luft was zu gucken.

Richtig! Rund um den Pier drehen tatsächlich auch ein paar Delphine ihre Runden!

Auch den Delphinen könnte man ewig zugucken. Später sehen wir gar vier Delphine gleichzeitig fischen.

Auf dem Pier brennt die Sonne so unerbittlich, dass wir jetzt zur Abkühlung noch ein wenig am Strand entlang spazieren. An den Füßen ist das Wasser angenehm, aber zum Reingehen wäre es uns doch zu kalt.

Schauen wir lieber noch ein paar Vögeln beim Rumstehen zu.

Dieser Egret – mit grünen Füßen – steht direkt vor einem Angler und interessiert sich auffällig für dessen Fang. Sehr lustig anzusehen, diese Staksvögel, die locker 40cm groß sein dürften.

Sein Artgenosse guckt dabei sehnsüchtig aufs Meer hinaus.

Doch, das war ein schöner Start in den Tag!

Wir machen uns nun aber auf den Weg in die 3rd Street. Unterwegs kommen wir an den schönsten Villen vorbei. Jeder noch so kleine Vorgarten steht einem Botanischen Garten in nichts nach. Hier sind gerade die Palmenpfleger zu Gast. Wäre eine gute Gelegenheit gewesen, sich eine Kokosnuss mitzunehmen.

Aber für Kokosnussdiebstahl ist jetzt keine Zeit: Wir haben zum Lunch einen Tisch bei Tommy Bahamas bestellt. Zum Dinner war Tommy’s schon auf Tage ausgebucht…

… also lassen wir uns die Coconut Shrimps und den Mahi Mahi eben mittags schmecken. Dazu einen erfrischenden Mango-Cocktail. Perfekt.

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