Entzündete Gallenblasen, Pilotenstreiks und Vulkanausbrüche konnten uns nicht aufhalten: In Vancouver betreten wir erstmals kanadischen Boden. Und ein Morgen in Kanada kann natürlich nur mit einem beginnen: Walnut Pancakes mit kanadischem Ahornsirup.
So viel Energie haben wir getankt, dass wir uns gleich ein paar Radl ausleihen um den Stanley Park am Rande Downtowns zu umrunden.
Gleich zu Beginn wartet auf uns der schönste der vielen Stopps, die wir auf unserer Radltour einlegen, einer Sammlung von Totempfählen der Ureinwohner des Kontinents.
Mit Hilfe der Erläuterungen zu den einzelnen Pfählen finden wir heraus, was da übereinander gestapelt dargestellt wurde. Gerne dabei sind: Adler, Schlange, Wal, Weiser Mann und Mann mit Kanu.
Am besten gefallen uns die farbigen Pfähle, aber es geht auch ohne Anmalen:
Auf dem Burrard Inlet herrscht ein reger Verkehr aus Fähren, Kreuzfahrtschiffen und Wasserflugzeugen.
An der Neun-Uhr-Kanone sollte man sich um Neun Uhr besser nicht aufhalten.
Dass die Kanone direkt aufs Kreuzfahrt-Terminal zielt, würde mir als Kreuzfahrer zu denken geben.
Zwischen dem Second Beach und dem Third Beach machen wir einen weiteren Stopp bei John Shaver, der hier den lieben Tag lang nichts anderes macht, als Steine aufeinander zu balancieren. Wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde man im Leben nicht glauben, dass diese Steine ohne Tricks und doppelte Böden einfach aufeinanderstehen.
Der Meister bei der Arbeit.
Ein Stückchen weiter, am Second Beach halten wir an einem Marktstand, auf dem frische Erdbeeren aus dem Okanagan Valley verkauft werden. Frische Erdbeeren, zuckersüß, im September! Das Schälchen kostet 4$, drei für 13$. Der Rechenkunst können wir zwar nicht ganz folgen, lecker waren sie trotzdem. Noch kurz gefragt, ob die Erdbeeren denn organic (also bio) sind. Sind sie nicht, der Bauer guckt sie sich aber täglich sehr genau an. Außerdem sind zwischen den Pflanzen immer wieder Gräser gepflanzt, die den Staub von den Erdbeeren fern halten. Also sind sie doch quasi bio… Wie gesagt, egal, waren lecker!
Zurück in der City treffen wir einige recht lachhafte Gestalten.
Einige.
Auch beim Inukshuk schauen wir kurz vorbei – dem Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2010.
Jetzt ist aber genug geradelt. Die Frühstückskalorien haben wir längst verbrannt. Der Japadog ist eine Spezialität, die es nur in Vancouver gibt – die Fotos diverser Promis mit der japanischen Variante des Hot Dog beweisen es. Uns konnte der Japadog-Stand dann aber nicht ganz überzeugen, Seetang auf der Wurst hin oder her. Das Grüner-Tee-Eis – drei Kugeln im frittierten Brötchen – hätte uns eher interessiert, wäre die Sonne noch da.
Sonne hin oder her marschieren wir noch hinüber nach Gastown, einem hübsch hergerichteten Viertel mit alten Backsteinbauten und dem einen oder anderen Souveniergeschäft. Das ganze Viertel wird mittels heißem Dampf mit Energie versorgt, da hat man in den Siebzigern auch gleich eine dampfbetriebene Uhr aufgestellt. Die Steam Clock zischt und pfeift und tutet zu jeder vollen Viertelstunde. Das macht sie auch jetzt um halb fünf recht zuverlässig – auch wenn das Ziffernblatt was völlig Anderes anzeigt.
Am anderen Ende der Gastown erweisen wir dem Stadtgründer Gassy Jack noch die Ehre.
Jetzt sind wir aber echt müde und machen uns auf den Heimweg. Unterwegs gibt’s noch eine kurze Stepptanz-Show.
Wir haben uns den Lachs heute echt verdient (es ist gerade Salmon Festival, und wir essen uns gezielt durch die Lachskarten der umliegenden Restaurants durch).
Und auch wenn die Stadt noch lange nicht schläft (schließlich ist heute Feiertag), wir gehen in die Heia.
Ich wünsche Euch eine tolle Reise.
Es ist schön, mitreisen zu dürfen! 🙂